Das Blaue vom Himmel

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Kurz nach seinem Amtsantritt im Winter 2015 sagte der damalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis: „Schuldenschnitt ist ein schmutziges Wort“. Bisher fiel das schmutzige Wort meist im Zusammenhang mit entfernten Schauplätzen wie Argentinien, Island, Ukraine oder Griechenland. Jetzt rückt das Gläubiger-verschreckende Pfui-Wort näher. Noch betrifft es nur die Abbaugesellschaft der Hypo Alpe-Adria, HETA, und nicht direkt das Bundesland Kärnten. Doch Kärnten erbt durch den HETA-Schuldenschnitt zusätzlich zu den bestehenden 3,3 Milliarden Schulden weitere 6,4 Mrd. an Ausfallshaftungen.

Das ergibt 9,7 Mrd. an Verbindlichkeiten – eine Summe, unter der sich wohl die wenigsten der 560.000 Kärntner konkret etwas vorstellen können. Aber sie konnten sich unter der waghalsigen Hypo-Expansion auf dem Balkan wahrscheinlich ebenso wenig vorstellen. Ihnen wurde das Blaue vom Himmel, Reichtum und Wohlstand für künftige Generationen, versprochen. Wie viele Generationen daran zahlen werden, lässt sich noch nicht abschätzen.

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