Der Richtige für Berlin

Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Wer wäre nach Größen wie Furtwängler, Karajan und Abbado der Richtige? Zweifellos Mariss Jansons.

von Gert Korentschnig

über die Berliner Philharmoniker

Am 11. Mai wollen die Berliner Philharmoniker entscheiden, wer ab 2018 als Chefdirigent auf Simon Rattle folgt. Da die Wiener Philharmoniker keinen Chefdirigenten wählen, ist diese Funktion in Berlin künstlerisch vielleicht und prestigemäßig sicher das Höchste, das man in diesem Beruf erreichen kann.

Wer wäre nach Größen wie Furtwängler, Karajan und Abbado der Richtige? Zweifellos Mariss Jansons. Dieser absolviert gerade seine Abschiedstournee mit dem Concertgebouworchester und ist als Chef des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks bis 2018 im Amt. Ein Wechsel nach Berlin ginge sich also zeitlich problemlos aus. Allerdings ist Jansons aus gesundheitlichen Gründen mit Zusagen stets vorsichtig, weshalb die beste Variante nicht gleichermaßen die logische ist.

Immer ein Thema für Berlin ist Christian Thielemann, der bei der Sächsischen Staatskapelle unter Vertrag steht. Sollte er in Dresden bleiben, dürfte im nächsten Zug die Entscheidung fallen, wer Intendant der Semperoper wird. Zuletzt wurde über Wunschkandidaten spekuliert, bis hin zu Dominique Meyer (in Wien bis 2020 unter Vertrag). Denkbar wäre es, dass Alexander Pereira in Mailand seinen eben erst engagierten Chefdirigenten Riccardo Chailly verliert – dieser wird ebenso mit Berlin in Verbindung gebracht. Oder es kommt ein Junger wie Gustavo Dudamel. Eine wichtige Wahl jedenfalls für die ganze Szene – und ein dringend nötiger Schritt für Berlin.

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