Außer man wäre doof.

von Guido Tartarotti

über die "Seitenblicke", ein getarntes Philosophie-Proseminar.

Ich habe einen Verdacht: Die „ Seitenblicke“ sind in Wahrheit ein getarntes philosophisches Proseminar. Immer mehr der dort Zu-Wort-Kommenden sprechen in druckreifen Aphorismen.

Etwa die Fotografin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Auf ihr Alter angesprochen, sagte sie: „Ich habe sowieso keine Angst. 100? Wer’ma doch schaffen!“ (Wir lernen: Wer 100 werden will, braucht vor allem Mut.)

Der Unternehmer Hans Peter Haselsteiner sagte über den Dirigenten Gustav Kuhn: „Er ist in jenem Maß verrückt, von dem Erasmus von Rotterdam schon sagte, es sei das größte Glück des Menschen.“ (Wir lernen: Wer glücklich sein will, braucht vor allem Verrücktheit.)

Wie immer großartig auch die menschliche Aphorismus-Maschine, Salzburgs Interims-Intendant Sven-Eric Bechtolf: „Zufrieden ist man nie, außer man wäre doof.“

Über die Unterschiede zwischen Glück und Zufriedenheit sowie verrückt und doof reden wir dann, wenn wir 100 sind.

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