Warum passiert die Ehrung von großen Künstlern immer in Zeitlücken, die ohnehin keinen Seher tangieren?

von Philipp Wilhelmer

über Sendungen zum Ableben von Gert Voss

Der große und viel zu früh verstorbene Gert Voss mit dem einstmals großen Harald Schmidt (dessen Charisma den jüngsten Karriereknick hoffentlich überstanden hat – aber wer weiß?). In "Scheitern, scheitern, besser scheitern" trafen die beiden grauen Köpfe aufeinander und warfen einander Aphorismen und ironische Deutungen der Welt zu. Anlässlich des Todes von Voss hat ORF2 die sprühende Begegnung aus 2010 ausgegraben und zu einer fast christlichen Uhrzeit aufs Programm gesetzt. Fünf Minuten vor Mitternacht ist schließlich besser als gar nie.

Steht die Frage im Raum: Wenn schon so getan wird, als müsse man einen großen Künstler im öffentlich-rechtlichen Programm ehren, warum passiert das immer in Zeitlücken, die ohnehin keinen Seher tangieren? Reicht es wirklich, wenn fanatische Fans am nächsten Tag die TVthek aufsuchen? Oder sollte man nicht die um 20.15 Uhr sicher unersetzlichen " Rosenheim Cops" ausnahmsweise verschieben? Sie ahnen meine Antwort.

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