Unaufdringlich und so gut

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Man sieht sich wund und braucht einen Augenverband.

von Guido Tartarotti

über das Pfingstwochenende im Fernsehen.

So ein Pfingstwochenende mit schlechtem Wetter und ständig bereitem TV-Gerät ist nicht ungefährlich – man sieht sich wund, und braucht dann einen Augenverband. Das ist so ähnlich wie im Jahr 1989, als Thomas Forstner seinen hüftkurzen Spencer -Anzug in gnadenlosem Nahkampf-Flieder auf das Song-Contest-Publikum losließ – da dauerte es auch zwei Jahre, ehe die Augenentzündungen der Zuschauer abgeklungen waren und Forstner wieder antreten durfte. (Wie lange wird es wohl dauern, bis der ESC aus unserem Denken wieder verdunstet ist?)

Zwischen all den verhaltensoriginellen karibischen Piraten und die Welt rettenden James Bonden, all den monegassischen Gasfüßen und den singenden Heroes Of Our Time konnte man sie leicht übersehen, die neuen Ausgaben von „Feierabend“: Ein kurzer Film über den ermordeten Bischof Romero, ein zweiter über tanzende Asylwerber. Unspektakuläres, unaufdringliches Fernsehen, fast schüchtern – und doch so gut.

Kommentare