Tage im Lazarett

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Hier traut sich jemand, modernes Fernsehen zu machen, dicht, düster, funktionierend.

von Philipp Wilhelmer

über Ermutigendes im ORF

Man kann über Fernsehen viel schimpfen, aber für eine mittelschwere Notlage, etwa in Form einer Erkältung, ist es ein ungeschlagener Partner. Mehrere Tage im Privatlazarett, in denen Lesen schwer und Bewegung unmöglich ist, lehren Dankbarkeit für die modernen Möglichkeiten des Internetfernsehens:

Wo kann man sonst (legal) dermaßen effizient Folge nach Folge einer neuen Serienobsession zwischen Schlaf- und Schneuzphasen packen? Comedy ("Big Bang Theory") mit seichtem Drama (" Sons of Anarchy") mixen, je nachdem, wonach der angeschlagene Seelenhaushalt gerade verlangt?

Das Highlight der auf der Couch verbrachten Woche lieferte überraschenderweise ORF2 am Samstag: "Spuren des Bösen" von Andreas Prochaska ist jene Art Spitzen-TV, mit dem sich öffentlich-rechtliche Sender in die neuen Zeiten retten könnten. Hier traut sich jemand, modernes Fernsehen zu machen, dicht, düster, funktionierend. Du schaffst das, ORF!

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