Blödeln kann ja bald wer, aber richtig zubeißen? Das konnte früher vor allem der ORF.

von Philipp Wilhelmer

Über den Mangel an politischer Satire im ORF

Gags, Gags, Gags, meine Damen und Herren: Stermann und Grissemann sind wieder da. Und man merkt ihnen an, dass sich in der Sommerpause das eine oder andere Thema in der Witzepipeline gestaut hatte. Die Auftaktfolge vom Dienstag war vollgepackt mit politischen Inhalten, über die man nicht nur als gelernter Satiriker lachen konnte. Man merkt dem Deutschen und seinem Kompagnon auch in der aktuellen Saison an, dass sie nicht erst seit gestern Comedy machen.

Ein bisschen Verzögerung ist oft auszumachen, bevor ihre Gags zünden – oder einfach „plopp“ machen und unbelacht zu Boden fallen. Eine Eigenschaft, die sie sich gekonnt zunutze machen: Kein Applaus kann eine intensivere Publikumsinteraktion sein als lästige Akklamationen, an die sich andere klammern mögen. Dass die beiden mittlerweile die Einzigen sind, die politische Satire machen (dürfen?), ist der Dienstagnacht schmerzlich anzusehen.

Blödeln kann ja bald wer, aber richtig zubeißen? Das konnte früher vor allem der ORF.

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