Klar gibt's das

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Man muss es nur finden.

von Guido Tartarotti

über gutes Fernsehen.

Gutes Fernsehen, klar gibt es das. Man muss es nur finden. Zum Beispiel auf Arte: „Extrablatt“, die unglaublich böse Mediensatire des großen, unersetzbaren Billy Wilder. Es ist erstaunlich, wie präzise ein Film im Jahr 1974 (der auf einem Stück von 1928 basiert) die heutigen Exzesse mancher Raubtiermedien vorausbeschrieb. Es ist im Übrigen nur als Skandal zu werten, dass Billy Wilder immer noch tot ist, schon seit 13 Jahren.

Gutes Fernsehen, gefunden im „Kulturmontag“: Ein hinreißend komisches Interview mit dem großen, unersetzbaren John Cleese. Gibt es eigentlich bei uns auch Künstler mit einem derartig hemmungslosen, unbesiegbaren Talent zur Selbstironie?

Gutes Fernsehen, dann gleich im Anschluss: Ein berührend zarter, fast schüchterner, sehr präziser Film über den Maler Manfred Bockelmann, der bis zur seelischen Erschöpfung die Gesichter von Kindern zeichnet, die der Nazi-Barbarei zum Opfer fielen. Gegen den Verlust des Erinnerns anzeichnen – eine große, selbst gewählte Aufgabe.

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