Abgehakt

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Wenn der letzte Seher wegpennt, ist das Projekt abgehakt.

von Philipp Wilhelmer

Über Qualität und Quote

Es gibt auch für das qualitätsvolle Fernsehen eine Schwelle, die nicht unterschritten werden sollte. Wo ungefähr die liegt, dürfte David Schalko demnächst feststellen, wenn die Quote von „Altes Geld“ zum endgültigen Landeanflug ansetzt. Von Folge eins bis Folge fünf hat sich das Zuschauerinteresse halbiert: Aus 25 Prozent und Marktanteil und 711.000 Sehern (Folge eins) wurden 362.000 Seher mit 12 Prozent Marktanteil. „Immer noch besser als eine US-Serie“, hört man kalmierend aus dem ORF. Aber um den vielfachen Preis.

Als Fan des Phänomens Schalko und als bekennender „Altes Geld“-Liebhaber droht das Eingeständnis, dass es Inhalte gibt, die trotz ambitionierter Programmierung zu anspruchsvoll für das breite Publikum sind. ORF und Schalko sind ein Wagnis eingegangen, das an den richtigen Stellen verstört und an den falschen zum Lachen bringt (oft ein gutes Zeichen für gelungene Kunst). Wenn der letzte Seher wegpennt, ist das Projekt abgehakt. Und wir müssen wieder „Vorstadtweiber“ schauen.

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