Fragwürdig

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Nachdem man zuerst das Schlafzimmer des Kaisers, dann das Schlafzimmer der Kaiserin besucht hatte, machte sich bei einer 11-Jährigen Argwohn breit.

von Karl Hohenlohe

Kaiserresidenz

Nun wurde in Schönbrunn ein neues Buch (Die Wiener Hofburg – die unbekannten Seiten der Kaiserresidenz/Sutton Verlag) vorgestellt. Es gelang mir, nicht nur den Job des Moderators zu ergattern, sondern auch meinen Ur-Urgroßvater Constantin H. zu lancieren, der ja als Obersthofmeister des KFJ in der Hofburg wirkte und an einer ausgeprägten Mäusephobie litt.

Ich wollte ihn immer schon einmal fragen, ob er sich auch in Anwesenheit seiner Majestät zu hysterischem Benehmen hinreißen ließ und glücklicherweise war Frau Lotte Ingrisch, die beliebte Geisterseherin, im Publikum. Noch bevor ich sie um einen Gespächsvermittlungs-Versuch bitten konnte, erzählte sie von verschiedensten Gespenstern, mit denen sie gewöhnlich in der Hofburg verkehre, aber ich glaube, mein Ur-Urgroßvater zählt nicht zu ihren Gästen.

Das Hofburg-Buch ist sehr empfehlenswert, Frau Dr. Holzschuh-Hofer und Herr Dr. Macek haben lange recherchiert und nun scheinen fast alle relevanten Hofburgfragen aufgeklärt. Apropos aufgeklärt: Herr Dr. Macek, in seinem Zweitberuf Kaiserappartement-Führer für Kinder und Erwachsene, erzählte von der schwierigsten Frage, die ihm jemals aus berufenem Kindermund gestellt wurde.

Nachdem man zuerst das Schlafzimmer des Kaisers, dann das Schlafzimmer der Kaiserin besucht hatte, machte sich bei einer 11-Jährigen Argwohn breit.

Schließlich wollte sie wissen, wie man denn bei getrennten Schlafzimmern gemeinsame Kind zuwege bringen konnte. Diese brisante Hofburg-Frage blieb an diesem Abend unbeantwortet.

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