"Bares ist Wahres"

Roland Pittner

Roland Pittner

Karte statt Bargeld

von Roland Pittner

...auch an die anderen denken

"Man soll auch an die anderen denken", erzählt mir der Kaffeehausbesitzer meines Vertrauens. Seine Gaststube ist barrierefrei, mit Raucher und Nichtraucherbereich und eine Registrierkasse habe er schon lange.

Schön langsam reicht’s mit der Bevormundung, nicht nur dem Kaffeehausbesitzer. Für alles gibt es Richtlinien und Regeln. Alles schön und gut, doch es wird immer mehr. Vieles im Namen der Sicherheit. Der Staat darf flächendeckend überwachen, abhören und mitlesen. In Deutschland will man wegen Terroristen und zur Betrugsbekämpfung, eine Bargeld-Obergrenze von 5000 Euro einführen. Was kommt als nächstes, die Karten-Zahlungspflicht?

Für den Burgenländer, der nichts mit Terrorismus und Betrügereien am Hut hat, ist ein Bargeldverbot unvorstellbar. Die Rente kommt mit der Post und wird unterm Kopfpolster gelagert, in den verschiedensten Jacken und Hosentaschen wird Geld aufbewahrt, der Bank vertraut nicht jeder.

Doch ist es einmal ganz vorbei mit den Scheinen und die Oma muss dem Enkerl den Fünfziger überweisen, statt ihm einen Schein zuzustecken, hört sich der Spaß auf. Sich blind auf Plastikkarten zu verlassen, verleitet dazu den Überblick über die Finanzen zu verlieren. Sollen die Deutschen doch ihr Bargeld abschaffen, ich hoffe bei uns kommt es nicht so weit. Ich will meinen Kaffee weiterhin in bar bezahlen und auch sonst bin ich ein Fan von Scheinen.

eMail: roland.pittner@kurier.at

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