Untypisch österreichisch

Mit einem Punkteschnitt von 1,67 ist Marcel Koller der erfolgreichste österreichische Teamchef seit dreißig Jahren.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

Da sind jetzt Teamspieler am Ball, die nicht beim erstbesten Rückschlag und Gegenwind gleich die Orientierung und Ruhe verlieren

von Christoph Geiler

über den Fortschritt beim ÖFB-Team

Marcel Koller werde sich an den Erfolgen der österreichischen Teamchefs vor ihm messen lassen müssen. Diese Botschaft hatte Herbert Prohaska dem Schweizer bei dessen Amtsantritt mit auf den Weg gegeben.

Welche Erfolge eigentlich?

Diese Latte, die jetzt zugegeben nicht wirklich hoch lag, hat Koller schon einmal locker übersprungen. Der Vergleich mit den vielen gescheiterten Vorgängern macht erst deutlich, wie viel in den drei Jahren Koller ( Punkteschnitt 1,67) tatsächlich vorwärtsgegangen ist.

Der Fortschritt lässt sich nicht nur an den Resultaten (9 Partien ohne Niederlage bis zum 1:2 gegen Brasilien) ablesen, richtig augenscheinlich wird der Aufwärtstrend aber auf dem Spielfeld.

Da sind jetzt Teamspieler am Ball, die nicht beim erstbesten Rückschlag und Gegenwind gleich die Orientierung und Ruhe verlieren. Da ist nun eine Nationalmannschaft am Werk, die plötzlich Tugenden wie Mut, Effizienz, Konsequenz und Disziplin an den Tag legt. Mit fünf Toren in der EM-Qualifikation zehn Punkte zu holen, ist genauso ein Gütesiegel wie gegen Rekordweltmeister Brasilien nicht in Ehrfurcht zu erstarren.

Ganz untypisch österreichisch.

Leicht möglich, dass sich der nächste österreichische Teamchef einmal an den Erfolgen von Marcel Koller wird messen lassen müssen.

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