Schattendasein

Das Leben hinter der Salzburger Übermächtigkeit. Zweiter zu sein, bedeutet Meister zu sein.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Neun Vereine müssen sich bewusst sein, dass sie künftig als Zweiter auch als Meister gelten werden

von Bernhard Hanisch

über die Salzburger Übermacht

Salzburgs Bullen zertrampeln die Liga. Solch ein Bild lässt einen Akt der Brachialgewalt vermuten, dokumentiert jedoch nur beängstigende Überlegenheit und ist in Wahrheit doch recht attraktiv anzuschauende Kunst. Die Salzburger werden ziemlich locker Meister werden, weil sie Meisterschaftsspiele schon längst nicht mehr locker nehmen. Eine Prognose, die den Bundesliga-Beobachter keinesfalls zumutet, sich bis zum Bauchnabel aus dem Fenster zu lehnen.

Wie sich die im Liga-Alltag unterfordernden Salzburger gewinnbringend in den Europacup hinüberretten können? Die wohl härteste Herausforderung für Trainer und Mannschaft.

Der Rest der Liga? Der kann nur zuschauen, oder sich bemühen, in der eigenen Meisterschaft, gut abzuschneiden. Tapfere Wolfsberger werden früher oder später den Kontakt zu Salzburg verlieren, haben aber im Feld der finanziell und sportlich Minderbemittelten das Optimum herausgeholt. Neun Vereine müssen sich bewusst sein, dass sie künftig als Zweiter auch als Meister gelten werden. Als Meister ihrer Klasse. Ein Spiel gegen die Salzburger bedeutet, verpflichtend in die Rolle des Sparringpartners zu schlüpfen. Und vor allem zwei Wiener Großklubs sollten sich damit abfinden, nur mehr gleichberechtigter Teil der Neuner-Liga zu sein.

Kommentare