Fußball-Dinos in Wien

Mehr als 400 Delegierte werden beim UEFA-Kongress in Wien erwartet.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

In diesem wird Wien nie mehr ein Champions-League-Finale veranstalten dürfen.

von Wolfgang Winheim

über das Ernst Happel-Stadion

Der Ski-Weltcup klingt aus, die Formel-1-Raserei beginnt. Nur der Fußball hat immer Saison. Und Österreich ist mittendrin statt nur dabei. Zwar wird die Kaderbekanntgabe am Dienstag niemanden vom Sitz reißen, zumal es sich beim ersten Gegner im Jahr 2015 um Liechtenstein handelt und Teamchef Marcel Koller keinen Anlass hat, um mit Überraschungen aufzuwarten. Aber schon eine Woche später steht Wien im internationalen Fußball-Fokus.

Die Europäische Fußball-Union tagt im Prater und stellt die Weichen für die Kicker-Zukunft. Weil die UEFA mehr Mitgliedsverbände (54) als Europa Nationen (47) hat, werden mehr als 400 Delegierte erwartet. In Wahrheit ist der Kongress die einzige Möglichkeit für den ÖFB, um als Gastgeber international zu punkten: Das Ernst-Happel-Stadion hat nur noch Dinosaurier-Status. In diesem wird Wien nie mehr ein Champions-League-Finale veranstalten dürfen. Statt Messi gegen Ronaldo kann Wien bestenfalls ein Funktionärsduell der Eitelkeiten erleben. Michel Platini vs. Joseph Blatter.

Der ehemalige französische Teamkapitän Platini wird in Wien am 24. März als Europa-Präsident wiedergewählt werden. Auch Blatter spekuliert mit einem Besuch. Auch der Welt-Präsident steht, obwohl er nächstes Jahr bereits 80 und die Zahl seiner Feinde ständig größer wird, vor seiner Wiederwahl. Weil der Schweizer FIFA-Dino so charmant und ungeniert in vier Sprachen intrigieren kann.

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