Esel, streck dich

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Europas Topklubs, für die eine Abstellungspflicht besteht, laufen dagegen Sturm.

von Wolfgang Winheim

über die Nationenliga

Der ÖFB hat für das März-Match gegen Bosnien bereits mehr Karten (25.000) verkauft, als die Bundesliga in ihrer letzten Runde bei fünf Spielen zusammen Zuschauer (23.962) zählte. Das Länderspiel wird bis Herbst das einzige in Wien und zugleich eines der letzten sein, in dem es nur um die Ehr’ geht. Denn bei aller Freundschaft: Freundschaftsspiele sind nicht mehr zeitgemäß. So argumentiert zumindest UEFA-Präsident Platini. Deshalb wird es ab 2018 keine Freundschaftsspiele mehr geben, sondern einen Nationencup . Europas Topklubs, für die eine Abstellungspflicht besteht, laufen dagegen Sturm. Sind doch ihre teuersten Angestellten jetzt schon stressbedingt immer öfter verletzt. Champions League, Europa League, WM, EM und bald ungeachtet des Meisterschaftsalltags auch noch der Nationencup – angesichts der Inflation an Bewerben droht der Konsument zu ermüden.

Letztlich aber interessiert alle nur der Soforterfolg und das große Geld. Wobei die internationalen Sportorganisationen (FIFA, UEFA, FIS) davon noch viel mehr haben als nationale Verbände und Vereine. Allen voran das Internationale Olympische Komitee, das es sich locker leisten kann, seinen gegenwärtigen Prachtbau am Genfer See durch einen neuen zu ersetzen (133 Millionen Euro). Verglichen zu dem für 600 Mitarbeiter vorgesehenen olympischen Bürotempel verkommt Rapids künftiges 28.000-Zuschauer-Stadion mit 47,5 Millionen zum Billigprojekt.

Kommentare