Enge Sichtweise

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Rapid hat, auch wenn das Resultat nicht überbewertet werden darf, eine technisch feine Leistung abgeliefert

von Wolfgang Winheim

über das Match gegen Chelsea

Rapid-Legende Alfred Körner, 90, und das um 13 Jahre ältere Rapid-Mitglied Otto Filipski, für den die Stadion-Eröffnung der "schönste Tag in meinem Leben" war, werden’s bestätigen können: Seit 1960, als die Baupolizei ins (damals großteils sitzplatzlose) Prater-Stadion zu vier Länderspielen sogar jeweils 90.000 gelassen hatte, gab es bei einem Wiener Match noch nie so ein Gedränge auf so engem Raum wie Samstag im Ultras-Sektor hinter dem Tor. 8500 bildeten dort eine grün-weiße Wand. Frühere Rapid-Funktionäre und VIPs aber, die aus Vorsicht ungenannt bleiben wollen, verdächtigen Hardcore-Fans, dass denen der Sport nebensächlich wäre und sie vor allem kämen, um sich selbst zu feiern.

Solchen, die das 2:0 gegen Chelsea mit dem Rücken zum Feld stehend erlebten, sei berichtet:

Rapid hat, auch wenn das Resultat nicht überbewertet werden darf, eine technisch feine Leistung abgeliefert. Gute Ballannahme, Tempowechsel, hohe Passgenauigkeit plus ein gelungenes Debüt eines 20-Jährigen. Dieses Lob gebührt freilich auch dem Lokalrivalen Austria zumindest für die ersten 45 Minuten im Europacup. Und weil zudem die Admira bei ihren internationalen Auftritten positiv überrascht, besteht aus ostösterreichischer Fan-Sicht die Hoffnung, dass Red Bull die Flügel gestutzt werden können in der am Wochenende beginnenden Zehnerliga. Alfred Körner und Herr Filipski, 103, wollen jedenfalls kein Heimspiel versäumen.

Kommentare