Doppelte Chance

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Als hätte ein Smart in der Formel 1 etliche Runden mitgehalten, ehe es zum Kolbenreiber kam

von Wolfgang Winheim

über St. Pölten gegen Eindhoven

8000 verhielten sich in St. Pölten unösterreichisch. Indem sie die Verlierer mit Standing Ovations feierten. Zu Recht. Der Zweitligist hatte in 170 von 180 Europacup-Minuten dem niederländischen Spitzenklub Eindhoven einen mutigen Schlagabtausch geliefert. Aufs Budget umgelegt war das so, als hätte ein Smart in der Formel 1 etliche Runden mitgehalten, ehe es zum Kolbenreiber kam. Danach glühte auch der Himmel.

St. Pölten bedankte sich mit einem (von Showman Frenkie Schinkels mitinitiierten) Feuerwerk von den Fans. Für sie und den Klub war es vermutlich für Jahre der Abschied von Europa. Rapid und Salzburg indes stehen, nachdem das Los überwindbare skandinavische Hürden bescherte, erst am internationalen Saison-Anfang. Was auch für Schinkels gilt. Auf Puls 4 darf der Wuchtelakrobat mit holländischen Wurzeln und Wiener Schmäh eine dritte Saison die Champions League kommentieren, ehe die Rechte an den ORF übergehen. Herbert Prohaska, seit gestern 59, hat sich im ORF heuer mit der Europa-League zu begnügen. Erst mit 60 wird Prohaska sein Analytiker-Comeback in der Champions League geben. Und das vielleicht auf zwei Hochzeiten.

Denn: 2015 erhält auch Österreichs Vizemeister die Chance auf einen Start in der Königsklasse. Womit die heimische Liga trotz des Salzburgers Solos selbst aus Wiener Sicht ihre Reize hat. Genörgelt wird dennoch. Alles andere wäre auch unösterreichisch.

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