Brummschädel

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Der Tempofußball, den die Österreicher mit zeitweiligem "Ein-Mal-Ball-Berühren" demonstrierten, beeindruckte

von Wolfgang Winheim

über das Spiel gegen Montenegro

Selbst Teamchef Marcel Koller erfuhr erst in der Kabine: Lukas Hinterseer hatte bei seinem 27-Minuten-Einsatz eine Gehirnerschütterung erlitten. Der Neffe vom berühmten Hansi hörte die Engerln singen und kann sich an keine Spielszene erinnern. Also sei ihm wie jenen Sportfreunden, die im Gegensatz zu 978.000 ORF-Sehern das Spiel versäumten, nachträglich berichtet:

Der Tempofußball, den die Österreicher mit zeitweiligem "Ein-Mal-Ball-Berühren" demonstrierten, beeindruckte. Das 1:0 war hochverdient, die Leistung die vielleicht beste in Kollers bald dreijähriger Ära. Der Schweizer muss jedenfalls nicht zum Minister-Rapport so wie sein Kollege Fabio Capello in Moskau. Die Acht-Millionen-Jahresgage des Italieners steht in keiner Relation zur sportlichen russischen Ausbeute. Nur 1:1 gegen Moldawien. Der bestbezahlte Teamchef der Welt wird vermutlich nicht mehr auf der Bank sitzen, wenn die Russen am 15. 11. in Wien unter Erfolgszwang stehen. Was sie nicht ungefährlicher macht.

Koller und sein Team sind gewarnt. Trotz der Gruppenführung steigen er und seine Spieler auf die Euphoriebremse. Auch wenn das Echo im Boulevard anderes vermuten lässt und der ÖFB großsprecherisch verkünden könnte, dass seine Auswahlen (vom A-Team bis zur U 17) in sieben Tagen acht Länderspiele gewannen. Ein Aufwärtstrend ist nicht zu übersehen. Nur die mangelnde Chancenauswertung macht Kopfzerbrechen. Mit und ohne Hinterseer.

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