Edelbitter

Kräuterbitter zählen seit jeher zum klassischen Spirituosen-Repertoire.
Er ist weder Magenbitter noch Likör und besticht durch bittere Süße.
Ingrid Teufl

Ingrid Teufl

Die Basis liefert eine eigens produzierte Obstcuvée.

von Mag. Ingrid Teufl

über Kräuterbitter

Für Frauen soll Alkoholisches eher süßlich schmecken, für Männer hingegen herb – soweit das Klischee. Das auch gerne als Erklärung angeführt wird, warum Frauen – angeblich – eher Likören zusprechen und Männer zu scharf-klaren Schnäpsen. Bei Gölles, weit über Riegersburg (Steiermark) bekannt für seine Destillate und Essige, will man es beiden Geschlechtern recht machen. Und zwar mit einem " Edelbitter" (0,7 l/33,40 €), der nicht Likör und auch nicht Magenbitter ist. Aber hervorragend als Digestif passt, um ein Mahl abzurunden.

Kräuterbitter zählen seit jeher zum klassischen Spirituosen-Repertoire. Viele der heute bekannten Marken hatten ihren Ursprung in Klosterapotheken. Gemeinsam ist ihnen jedenfalls ihre Komplexität. Denn sie werden meist aus vielen Inhaltsstoffen, die mit einer alkoholischen Basis versetzt werden, gebraut. Das ist beim neuen Gölles-Edelbitter nicht anders – auch wenn man die Kombination und die genaue Produktion nach einem Familienrezept, das erst jetzt wieder ausgegraben wurde, lieber geheim hält.

Die Basis liefert jedenfalls eine eigens produzierte Obstcuvée, in der um den 24. Juni geerntete, grüne Nüsse angesetzt werden. Diese Nüsse heißen auch Johanninüsse, weil sie jedes Jahr um die selbe Zeit – dem "Johannistag", Namenstag des Heiligen Johannes des Täufers – geerntet. Im katholischen Brauchtum haben an diesem Tag geerntete Kräuter besondere Kraft.

Edelbitter
BILD zu TP/OTS - GenussCard Partner - Alois Gölles, Manufaktur für edlen Brand und feinen Essig.

Diese Kraft sollen auch die Nüsse für den Edelbitter entfalten. Sie bleiben so lange im Obstcuvée, bis sie sich schwarz verfärben. Für die namensgebende bittere Note kommen Kräuter und Wurzeln wie Bohnenkraut, Enzianwurzel, Lavendel und Tausendguldenkraut dazu. Für die ausgewogene Balance zwischen bitter und süß wird der Bitter mit ein wenig braunem Rohrzucker verfeinert. "Jede Zutat ist sorgsam ausgewählt. Dieser besondere Mix aus einzelnen Kräutern und Gewürzen macht unseren Bitter zu etwas ganz Edlem", wird in der Manufaktur Gölles betont.

Mit diesen Eigenschaften eignet sich der Edelbitter übrigens auch für erfrischende Bitter-Longdrinks. Als "Bitter Sour" (Glas unten ganz links) etwa wird er mit Zitronensaft und Eis im Shaker gemixt. Für "Bitter Sweet" füllt man ein Longdrinkglas mit 50 cl Edelbitter mit Ginger Ale und Tonic auf.

Bezugsquellen: Gölles Edelbitter, Manufaktur für edlen Brand und feinen Essig, Stang 52, 8333 Riegersburg, 03153/7555. Erhältlich ab Hof und im Onlineshop unter www.goelles.at sowie in Feinkostläden und Vinotheken, z. B. bei Wein & Co.

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