"Rebecca" kommt erneut vor Gericht

Update: Produzenten hoffen offenbar doch noch auf Umsetzung - Wiener Musical-Export war großer Betrugsfall

Der erste Versuch der Vereinigten Bühnen Wien, mit "Tanz der Vampire" ein Musical an den Broadway zu exportieren, endete in einem gewaltigen Flop.

Der zweite Versuch endete in einem Desaster: Die Produktion "Rebecca" wurde 2010 Teil eines so großen wie skurrilen Betrugsfalles. Ben Sprecher und Louise Forlenza hatten noch nie eine große Broadway-Inszenierung aufgestellt. Beim vergeblichen Versuch, zu den für "Rebecca" benötigten 12 Millionen Dollar zu kommen, gerieten sie an einen Mittelsmann namens Mark C. Hotton. Hotton aber hat vier angebliche Geldgeber, die 4,5 Millionen Dollar investieren wollten, nur erfunden und dafür in einem komplexen Betrugsplan eMails, Webseiten, ja ganze Firmen gefälscht und erfunden. Hotton wurde zu drei Jahren Haft verurteilt.

Nun aber dürfte es einen weiteren Prozess geben: Der ehemalige Pressesprecher des Projekts wird verantwortlich gemacht, die Produktion endgültig vernichtet zu haben. Denn der Pressesprecher habe einem weiteren Investor davon abgeraten, in "Rebecca" zu investieren, berichtet der Branchenblog Deadline. Sprecher und Forlenza sehen einen "Millionenschaden". Ein New Yorker Gericht hat nun den Weg für den Gang zu Gericht eröffnet. Der Prozess könnte bereits im Herbst starten.

Die VBW haben 500.000 Dollar in die US-Produktion investiert und damit die Rechte an der Übersetzung und an Requisiten erworben. Diese Mittel waren laut dem damaligen Geschäftsführer Thomas Drozda "kein Steuergeld, sondern aus Erlösen der VBW International finanziert".

Update: Produktion "geht weiter"

In Folge der Bewegung bei den Rechtsstreits sehen die Produzenten offenbar erneut Chancen, dass das Musical doch noch auf eine Broadway-Bühne kommt. Man sei "überglücklich bekannt geben zu können", dass man "die Produktion nun vorantreiben" könne, hieß es auf der Facebook-Seite der Produktion.

Konkrete Details gab es vorerst keine.

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