Nikolaus Bachler: "Deutschland auf dem Weg in die Planwirtschaft"

++ HANDOUT ++ OSTERFESTSPIELE SALZBURG: THIELEMANN UND DRESDNER NUR NOCH BIS 2022
Der Münchner Opernintendant ärgert sich über die Verordnungen und Zuschauerbeschränkungen im Zusammenhang mit Corona.

Münchens Opernintendant Nikolaus Bachler hat den Kurs der Politik in der Coronapandemie kritisiert. „Deutschland ist derzeit mehr oder weniger auf dem Weg in die Planwirtschaft, wo nur noch Anordnungen und Verbote gelten und die Eigenverantwortung schwindet“, sagte er der „Abendzeitung“. Es gehe nicht um Ignoranz, sondern darum, zielgerichtet und individuell zu agieren.

Das Nationaltheater sei mit mehr als 2.100 Plätzen das größte Opernhaus Deutschlands, unterstrich Bachler, der seit 1. Juli auch geschäftsführender Intendant der Osterfestspiele Salzburg ist: „Wir haben ein durchdachtes Sicherheitskonzept entwickelt und den Orchestergraben erweitert, damit die Musiker nicht so eng sitzen. Außerdem haben wir das disziplinierteste Publikum. [...] Leider wird derzeit von der Politik jede individuelle Initiative zurückgedrängt. Das halte ich für eine gesamtgesellschaftliche Gefahr.“

Große Gruppen zu einheitlichen Aktionen zu bewegen, sei in der Demokratie nie leicht, sagte der Intendant weiter. „Die Politiker hören uns auch durchaus zu, aber es herrscht die Meinung, dass alles über Verordnungen geregelt werden müsse und nicht in individueller Eigenverantwortung. Das ist für mich ein Totschlagsargument, da kann ich 100 Mal wiederholen, dass mein Haus 2.100 Besucher fasst.“

Kommentare