"Manchmal denk ich, ich pfeif drauf": Kulturschaffende in der Pandemie-Krise

Coronavirus · Stuttgart
Auftritte, Lesungen, Drehs: abgesagt. Wie geht es den Kulturschaffenden abseits der großen Stars jetzt? Der KURIER hat nachgefragt.

Die Kultur ist eine Ein-Prozent-Branche, und zwar freundlich gerechnet.

Dem einen Prozent an Künstlern und Kulturschaffenden, die wirklich komfortabel von Kultur leben können, die sich einen beim breiten Publikum bekannten Namen erarbeitet haben und finanziell gut durch die Pandemie kommen, stehen viele Kulturschaffende gegenüber, die auch unter normalen Bedingungen vielleicht gerade mal so über die Runden kommen. Die sich ihren Namen gerade erarbeiten, von Projekt zu Projekt und Engagement zu Engagement leben.

Und diese sind von der Pandemie besonders getroffen. Weil einerseits ebendiese Projekte teils seit vielen Monaten und wohl noch für viele Monate abgesagt sind. Es gibt keine Rockkonzerte mehr, die Beleuchter oder Tontechniker brauchen, derzeit auch keine Theater, die Darsteller suchen oder einen fixen Premierentermin in Aussicht stellen können. Es gibt keine Lesungen, mit denen sich viele Autoren ein Honorar erarbeiten können. Es gibt viele der Engagements nicht, bei denen sich aufstrebende Künstler zeigen können.

Viele der 99 Prozent sind unsichtbar geworden.

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