"Kino unter Sternen": Auf Impulse der Zeit eingehen

„Von jetzt an kein Zurück“ von Christian Frosch - am 6. Juli bei „Kino unter Sternen“.
"Kino unter Sternen" lädt zu einer cineastischen Fahrt durch die österreichische Kinogeschichte.

Filmschauen unter freiem Himmel – das ist mittlerweile fester Bestandteil des Sommerfreizeitprogramms. Vor allem in Wien ist das Angebot an Freiluftkinos enorm. Einer der bewährtesten Plätze für sommerlicher Kinoabend ist der Karlsplatz. Dort feiert das "Kino unter Sternen", das 1996 von Judith Wieser-Huber ins Leben gerufen wurde, heuer sein 20-jähriges Jubiläum. "Es war damals das einzige große Open-Air-Kino in Wien. Konkurrenzlos. Das hat sich im Laufe der Zeit rasant verändert", erinnert sich Judith Wieser-Huber im KURIER-Interview. Vor acht Jahren ist sie mit ihrem Konzept vom Augarten auf den Karlsplatz gezogen. Mit diesem Ortswechsel habe sich auch die programmatische Ausrichtung verändert: "Das Filmprogramm konzentriert sich seither ganz auf das Österreichische Kino", sagt sie. Gibt es mittlerweile zu viele Möglichkeiten für zu wenig Publikum? "Nein, wird sind ausgelastet. Wichtig ist, immer darauf zu achten, dass die Qualität gehalten wird."

"Kino unter Sternen": Auf Impulse der Zeit eingehen
Honorarfrei
Zum 20-jährigen Jubiläum blickt das Programm unter dem Motto "20 Jahre – 20 Filme" zurück. "Wir dachten, dass wir mit der Auswahl von österreichischen Filmen aus den vergangenen 20 Jahren eine cineastische Fahrt durch die österreichische Kinogeschichte gestalten können."

Exil

Bis 23. Juli (täglich ab 20.30 Uhr) sind etwa "Blue Moon" mit Josef Hader, "Das Vaterspiel" von Michael Glawogger, aber auch neue Produktionen wie "Paradies! Paradies!" von der jungen österreichischen Filmemacherin Kurdwin Ayub zu sehen.

Eröffnet wird das Programm heute, Freitag, mit der Flüchtlingsdoku "Un solo colore". Für Wieser-Huber der richtige Eröffnungsfilm zur richtigen Zeit: "Wir gestalten ein Programm, das auf die Impulse der Zeit und das Zeitgeschehen eingeht."

"Kino unter Sternen": Auf Impulse der Zeit eingehen
Credit: Österreichisches Filmmuseum. Honorarfrei.
Dass man dabei nicht auf die Vergangenheit vergisst, beweist die Filmreihe "Menschen am Sonntag", die sich Filmschaffenden widmet, die während des Nationalsozialismus ins Exil vertrieben wurden. "Heuer stellen wir Billy Wilder, Fred Zinnemann und Edgar G. Ulmer in den Mittelpunkt, die alle aus Wien stammten und im Exil, in der USA, große Karriere machten. Dazu gibt es Einführungen und Vorträge", sagt Judith Wieser-Huber.

Mehr Möglichkeiten für einen Abend im Sommerkino finden Sie hier - inklusive Tipps für die Bundesländer.

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