Brückner & Jaud: "Endlich richtig Gas geben"

Brückner & Jaud: "Endlich richtig Gas geben"
Die leichte Muse hat Bestsellerautor Tommy Jaud und Schauspieler Maximilian Brückner in ihrer Komödie "Resturlaub" geküsst.

Interviews sind die einzige Möglichkeit, unsere Streitigkeiten auszutragen", sagt Tommy Jaud und grinst. Maximilian Brückner ergänzt: "Ganz genau. Am besten mit einem großen Tisch dazwischen."

Der Bestsellerautor ("Hummeldumm", "Vollidiot") und der Schauspielstar ("Tatort", "Kirschblüten - Hanami", "Wer früher stirbt, ist länger tot") haben sich zur Doppelconference im "Bayerischen Hof" eingefunden, um ihren Kino-Klamauk "Resturlaub" (ab Freitag in den heimischen Kinos) zu promoten. Die gute Laune geht ihnen dabei nicht aus. "Endlich konnte ich einmal richtig Gas geben", feixt Brückner, der in "Resturlaub" den furchtbar unreifen Mittdreißiger Pitschi Greulich spielt. "So richtig kindisch sein. Gerade bei der Komik ist es ja wichtig, infantil zu sein".

Körperliche Comedy

Brückner & Jaud: "Endlich richtig Gas geben"

"Je reifer und kindlicher, desto komischer", findet auch Tommy Jaud, der nicht nur das Buch, sondern auch das Drehbuch geschrieben hat. "Stichwort: Leslie Nielsen oder Sky du Mont. Diese älteren Herren sind doch zum Zerkugeln, oder?"
Das, was Pitschi darstelle, kenne ja jeder Mann, so Brückner: "Dieses Angsthaben vor einer Veränderung in seinem Leben. Vor Verantwortung, vor Kindern. Man hat da Panik davor, als ob die Welt untergeht". Wegrennen - wie Pitschi mit seiner sinnlosen Reise nach Buenos Aires - nütze da gar nichts: "Erst musst du einmal erwachsen werden."

Die sehr physischen Szenen, die der vor seiner Freundin von Bamberg nach Argentinien fliehende Pitschi (er schlägt sich selber die Nase blutig, rennt gegen Türen und befriedigt sich lautstark selbst) hätten ihm nichts ausgemacht, so Brückner: "Das gehört zu guter Comedy. Ich mag das total gern, dass man sich auch körperlich einbringt."

Ein Drehbuch ist kein Buch

Am Theater sei dies eine Selbstverständlichkeit:
"Den ,Brandner Kaspar', den ich am Münchner Volkstheater spiele, kann man nicht emotionslos spielen. Und den Mammon beim ,Jedermann' in Salzburg auch nicht".
Wie sind Sie ausgerechnet auf Bamberg als Hauptschauplatz des Films gekommen, Herr Jaud? - "Ich komme aus der Gegend, hab' dort studiert. Im Übrigen wünschte ich, Sie würden mehr Liebe in das Wort Bamberg legen. Es ist nämlich wirklich wunderschön dort. Buenos Aires ist für mich die größtmögliche Entfernung davon, wie man in Bamberg lebt. Mir gefällt es übrigens nicht dort."

Drehbuchschreiben und Buchschreiben sind für Jaud zwei paar Schuhe: "Das ist ein Riesenunterschied. Beim Drehbuch brauche ich auch andere Gewerke wie Regie, Schnitt, Ton, Licht, Bild und die Schauspieler. Wenn ich einen Roman schreibe, dann bin nur ich da. Mein Satz. Das ist dann allein meine Verantwortung, ob etwas komisch ist oder nicht."

Kommentare