Buxbaum

Der Hollmann Salon war schon etwas sehr Besonderes: Geschmackvoll durchgestylt, kulinarische Konzepte mit Nachhaltigkeit und einer Prise Humor; und nicht zuletzt die Lage im Heiligenkreuzerhof, diesem einzigartigen Barock-Ensemble. Ein kapitaler Wasserschaden veranlasste Robert Hollmann vergangenes Jahr, dieses gastronomische Schmuckstück zu schließen – eine Chance, die der junge Unternehmensberater Benjamin Buxbaum, der während seiner Zeit in London gutes Essen zu schätzen gelernt hat, nutzte: Er ließ renovieren, schuf ein bisschen mehr Platz, verpasste dem Lokal ein adrett-konservatives Design, vor allem aber holte er Sebastian Borbola an Bord, zuvor Sous-Chef im Restaurant Vestibül. Und der kocht hier eine Wienerisch-mediterrane Mischung, die wirklich Freude macht: Dünn geschnittenen Kalbspresskopf mit Wiener Schnecke, Erbsen, kleinen Buchenpilzen und einer kräftigen Majoran-Sauce, zum Beispiel – großartig (12,80 €)! Auch die Fischsuppe mit Lauch war wirklich sehr gut, an hellem Fisch fehlte es ebenso wenig wie an Safran (6,80 €), der „Entenschmaus“ – rosa gebratene Brust, gebratene Leber, knusprig gegrillte Keule – mit karamellisierten Krautfleckerln und schwarzen Nüssen erwies sich als köstliche Enten-Abwechslung (22,40 €). Beim gebratenen Wolfsbarsch meinte es Borbola vielleicht eine Spur zu gut – Hokkaido-Kürbis, Ricotta, Kohlgemüse (aus Kohlsprossen und Schwarzkohl) und Kürbiskernpesto tendierten schon in Richtung „buntes Allerlei“, der köstliche Kohl alleine hätte gereicht (24,70 €). Der Service ist herzlich und charmant, die Weinkarte bewegt sich vielleicht auf etwas sehr sicherem Terrain – dennoch schon jetzt empfehlenswert. Und wenn die Gastgartensaison beginnt, dann wohl erst recht. Buxbaum, Wien 1, Grashofg. 3/Heiligenkreuzerhof, Tel: 01/276 82 26, Mo-Sa 11.30-23 Uhr,www.buxbaum.restaurant

florian.holzer@kurier.at