Wirte fordern Freiheit für Schanigärten

„Von Oslo und Helsinki bis Rom und Athen, von Lissabon über Madrid bis Prag darf man im Winter im Schanigarten sitzen. Warum ist das in Wien nicht möglich?“, fragt Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck
Am Montag endet die Frist für die Gastgarten-Befragung / Runder Tisch im Mai

Sechs von zehn Wirten wollen ihren Schanigarten auch im Winter aufstellen. Das ergab eine Umfrage der Wirtschaftskammer (WK) Wien unter rund 7000 Gastronomen und Cafétiers.

Das Ergebnis werde man an Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) weiterleiten.

Wirte fordern Freiheit für Schanigärten
WKW
Heute, Montag, endet auch die Frist für die offizielle Schanigarten-Befragung der Stadt. 23 Bezirksvorsteher sowie Führungskräfte diverser betroffener Einrichtungen, darunter auch die Wirtschaftskammer, konnten sich dazu äußern, wie die Schanigarten-Regelung in Wien künftig aussehen soll. Vier Varianten – von wenigen Stehtischen bis zur ganzjährigen Öffnung – stehen zur Auswahl.

Schlusslicht

WK-Präsident Walter Ruck sieht das Ergebnis der Umfrage als Bestätigung für das langjährige Bemühen der Kammer: "Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, dass sich Wirte nach dem Kalender richten müssen", sagt Ruck. "Im Februar gab es einige sehr milde Tage. Da wären viele Gäste gerne im Schanigarten gesessen, durften es aber nicht. Jetzt im April, wenn sie von Gesetzes wegen dürften, war es oft zu regnerisch und kalt. "

Wirte fordern Freiheit für Schanigärten
Gemeinsam mit Schweden, Polen, der Slowakei und Rumänien bilde Österreich das europäische Schlusslicht bei der Winteröffnung von Schanigärten. Ruck: "Diese Lockerung wäre endlich einmal ein positives Zeichen nach der Belastungslawine durch Rauchverbot, Allergen-Verordnung und Registrierkassen-Plicht."

Bezirke sind uneinig

In den Bezirken ist die Ausdehnung der Schanigarten-Öffnungszeiten, wie auch immer sie aussehen mag, allerdings umstritten. So lehnen in der Inneren Stadt sämtliche Parteien – und somit auch Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) – alle vier Vorschläge sowie die geplante Außenbeheizungsmöglichkeit (Stichwort: Heizschwammerln) ab. In Neubau, der Josefstadt und am Alsergrund plädieren die Bezirkschefs von Grünen (7.), ÖVP (8.) und SPÖ (9.) hingegen je nach Art des Gastronomiebetriebs für flexible Lösungen. Heizschwammerln will man aber auch hier nicht – und ist damit auf einer Linie mit Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).

Im Mai ist im Rathaus ein runder Tisch zum Thema geplant.

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