Wohnheim-Mord soll Notwehr gewesen sein

Mitarbeiter der Spurensicherung am Tatort
Am Samstag wurde ein 26-jähriger Mann verhaftet. Er spricht von Avancen des Opfers.

Nur ein Mord war zuletzt in Wien ungelöst – jener an einem 43-jährigen Mann in einem Wohnheim in Wien-Rudolfsheim. Doch auch in diesem Fall gab es am Freitag gegen 19.30 Uhr eine Verhaftung. Ein 26-jähriger Mann steht unter dem dringenden Verdacht, einen alkoholkranken Wiener in der betreuten Wohneinrichtung getötet zu haben.
Täter hatte AngstDer 26-Jährige wurde am Samstag noch einvernommen, laut dessen Anwaltsteam Erich Gemeiner und Iris Augendoppler gab er die Tötung zu, spricht aber von einer Notwehrsituation. Er habe das Opfer erst kurz vor der Tat kennengelernt, dabei sei es zu einem Streit gekommen. Am Tag des mutmaßlichen Mordes sollte es deswegen zu einem klärenden Gespräch kommen, die beiden tranken Rotwein.

Das Opfer soll im Rausch den 26-jährigen dann sexuelle Avancen gemacht haben und auch handgreiflich geworden sein. Im polizeilichen Verhör erklärte der 26-Jährige, dass er sich nicht anders zu helfen gewusst hatte und deshalb zu einem in der Wohnung herumliegenden Küchenmesser gegriffen habe – und damit zustach.

Die Ermittler des Landeskriminalamts (Gruppe Hoffmann) waren offenbar durch die Auswertung der Aufnahmen aus der Videoanlage auf die Spur des Mannes gekommen.

Das 43-jährige Opfer hatte seit knapp einem Jahr in einer Ein-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock des vom Samariterbundes betriebenen Hauses für vormals Obdachlose gelebt. Seine Leiche war in der Nacht auf Sonntag gefunden worden.

Der Tote lag mit dem Gesicht nach unten und bekleidet in der Bettlade, um ihn befand sich eine riesige Blutlache. Schon im Vorraum waren Blutspuren entdeckt worden, worauf die Mitarbeiter die Polizei verständigten.

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