Verfolgungsjagd quer durch die Stadt

Erst eine Stiege konnte die wilde Fahrt der Jugendlichen stoppen
14-jähriger Lenker beschleunigte mit gestohlenem Kleinwagen auf bis zu 140 km/h.

Ein 14-Jähriger und sein 16-jähriger Freund haben der Polizei in der Nacht auf Dienstag eine filmreife Verfolgungsjagd quer durch Wien geliefert – mit einem gestohlenen Kleinwagen und drei Gleichaltrigen auf der Rückbank. Als die Burschen beim Maria-Theresien-Platz (Innere Stadt) über mehrere Stufen in Richtung MuseumsQuartier fahren wollten, war jedoch Schluss. Sie wurden festgenommen. Neben zahlreichen Verwaltungsübertretungen kann die Polizei den Teenagern auch Einbrüche und Diebstähle nachweisen.

Montagabend sollen die Jugendlichen auf einer Tankstelle eine Frau kennengelernt haben, mit der sie in ihre Wohnung gingen. Dort sollen sie den Schlüssel zu ihrem Kia sowie mehrere Parfums gestohlen haben, die sie zwei Mädchen (13 und 14) aus ihrer Clique schenkten.

Mit dem entwendeten Auto starteten sie schließlich ihre Spritztour, die die fünf Teenies zu einem Altersheim führte. Dort sollen sie eingebrochen und Mannerschnitten sowie Jägermeister gestohlen haben. Später stellte sich heraus, dass es in dieser Seniorenresidenz zuvor bereits fünf Einbrüche gegeben hat, die laut Polizei auf das Konto der Jugendlichen gehen sollen.

Gegen 3.40 Uhr tankte der 14-Jährige den Kia noch einmal auf, bezahlte aber den Treibstoff nicht. Als die Jugendlichen in der Joseph Roth-Gasse nahe des Pratersterns unterwegs waren, fielen sie einer Polizeistreife auf.

Kollisionen knapp verhindert

"Die Burschen haben den Motor aufheulen lassen", berichtet Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Statt anzuhalten gab der Lenker Gas. Eine wilde Verfolgungsjagd führte daraufhin über die Lassallestraße, Praterstraße und Aspernbrücke bis zum Ring. Der Bursche am Steuer soll dabei bis auf 140 km/h beschleunigt haben. Zudem soll er rote Ampeln überfahren und seine Mitfahrer in Gefahr gebracht haben. Laut den Mädchen auf der Rückbank entgingen die Jugendlichen mindestens fünf Mal nur knapp Kollisionen mit anderen Autos. Vom Ring rasen die Teenies schließlich über den Maria-Theresien-Platz, doch die Stiegen am Ende des Platzes konnten sie mit dem kleinen Kia nicht überwinden.

Mit gezogenen Waffen forderten Polizisten den Lenker auf, auszusteigen – doch der wollte zurückschieben. "Er hat aber den Gang nicht richtig reingebracht. Ein Kollege hat dann durchs Fahrerfenster gegriffen und ihm den Arm weggerissen", sagt Keiblinger.

Die Jugendlichen dürften sich bereits vor ein paar Tagen eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert haben, konnten aber entkommen. Zudem wurden mehrere Autoschlüssel und Zulassungsscheine bei ihnen gefunden.

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