NÖ: Wieder Flüchtlinge auf Autobahn ausgesetzt

Der Flughafenbetrieb und die Sicherheit werden nicht beeinträchtigt, so die Flughafen Wien AG.
Derweil richtet Flughafen Wien Halle für 230 Flüchtlinge ein, die ab Montag in Schwechat eintreffen.

Die Flughafen Wien AG richtet in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium und dem Roten Kreuz eine temporäre Flüchtlingsunterkunft ein. Rund 230 Asylwerber, vor allem obdachlose Familien und Frauen mit Kindern, sollen in einer adaptierten Gerätehalle in Schwechat Unterkunft erhalten. Die ersten Flüchtlinge werden am Montag eintreffen. Zur Verfügung steht die Halle dann bis Ende Oktober 2015.

Das Unternehmen erklärte in einer Aussendung, man wolle damit einen "humanitären Beitrag leisten und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen". Der laufende Flughafenbetrieb und die Sicherheit sei durch die Unterbringung nicht beeinträchtigt. Die Gerätehalle befindet sich im nördlichen Bereich des Flughafens, erklärte ein Sprecher gegenüber der APA. Aktuell wird sie mit Schlafkojen und Sanitäreinrichtungen ausgestattet.

Fast 200 Flüchtlinge ausgesetzt

Während der Flughafen Gebäude und Infrastruktur zur Verfügung stellt, übernimmt das Rote Kreuz Niederösterreich die Betreuung und Versorgung der Asylwerber. In Abstimmung mit den Betreuern wird der Flughafen Wien den Menschen während ihres Aufenthalts soziale Aktivitäten anbieten. Geplant sind etwa Deutschkurse und karitative Aktionen. Spendenaktionen koordiniert das Rote Kreuz, hieß es weiters.

Inzwischen wurde bekannt, dass in Niederösterreich Donnerstag früh fast 200 Flüchtlinge an mehreren Orten ausgesetzt wurden. Die Polizei war in Gießhübl (Bezirk Mödling) an der A21 ebenso im Einsatz wie in Leopoldsdorf bei Wien nahe Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung) an der S1 und in Loosdorf (Bezirk Melk) an der ÖBB-Strecke, teilte Johann Baumschlager, Sprecher der Landesdirektion NÖ, auf APA-Anfrage mit.

Immer mehr Flüchtlinge werden auf Autobahnen ausgesetzt

Westbahnstrecke gesperrt

Allein in Gießhübl waren etwa 80 Menschen ausgesetzt worden. Zunächst wurden 60, in der Folge weitere 20 entdeckt, sagte Baumschlager. Es dürfte sich um mehr als einen Transport gehandelt haben. Der Sprecher bezeichnete die Situation an der A21 als durchaus gefährlich. Die Flüchtlinge mussten von der Fahrbahn gebracht werden.

Die Erstbefragungen waren am Donnerstagvormittag im Gang. Die Herkunft der Menschen war vorerst ebenso nicht bekannt wie die jener ebenfalls etwa 80, die laut Baumschlager in Leopoldsdorf bei Wien an der S1 ausgesetzt worden waren.

Nicht zuletzt sorgten elf Pakistani und ein Inder in der Früh - 6.20 bis 6.55 Uhr - für eine vorübergehende Sperre der Westbahnstrecke bei Loosdorf. Die Flüchtlinge waren auf den Gleisen umhergeirrt.

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