Wiener Linien schreiben neue U-Bahn-Züge aus

Im Zuge des neuen Großauftrages sollen auch alte "Silberpfeile" ersetzt werden
Großauftrag für "Silberpfeil"-Ersatz und den Ausbau der Linien U2 und U5.

Die Wiener Linien haben den nächsten Großauftrag zu vergeben. Nach dem Duell um die Straßenbahnen, das Bombardier für sich entscheiden konnte, Siemens zog den Kürzeren, samt gerichtlichem Nachspiel steht in der Bundeshauptstadt das nächste Vergabe-Match an. Die Wiener Linien werden demnächst neue U-Bahn-Züge ausschreiben, wie ein Sprecher der Verkehrsbetriebe am Freitag bestätigte. Die Ausschreibung soll noch im ersten Quartal 2015 starten.

Das neue Wagenmaterial wird einerseits die alten "Silberpfeile" ersetzen. Von diesen sind derzeit noch 71 Züge im U-Bahn-Netz unterwegs. Wobei durch die nächste Tranche sicher nicht alle alten Garnituren ausgemustert werden können, hieß es. Andererseits denkt man bei den Wiener Linien auch schon an die projektierte Verlängerung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz bzw. an das erste Teilstück der U5 bis zum Alten AKH. Die Eröffnung dieser Streckenteile ist für 2025 bzw. 2027 geplant.

Genaues Volumen noch unklar

Details wie etwa die Anzahl der Züge oder die vorgesehenen Lieferzeiten wollte der Sprecher noch nicht bekannt geben. Obwohl auch das Auftragsvolumen noch nicht fest steht, dürfte es sich um ein Volumen in einer vergleichbaren Größenordnung des jüngsten Straßenbahnauftrags handeln. Dafür hatten die Wiener Linien mehr als eine halbe Mrd. Euro veranschlagt.

"Wir bereiten das Ausschreibungsverfahren gerade vor", so der Sprecher. So viel könne man allerdings schon sagen: Bei den neuen Zügen wird es sich um Durchgangswagen handeln. 52 solcher "V-Züge" sind seit 2002 bereits jetzt schon in Wien unterwegs.

Die U6 betrifft die Ausschreibung übrigens nicht. Auf ihrer Trasse, die sich technisch von allen anderen U-Bahn-Linien unterscheidet, fahren Garnituren von Bombardier. Die Wiener Linien hatten erst unlängst diese Flotte aufgestockt - u.a. für Intervallverdichtungen zu den Stoßzeiten. Alle anderen Züge, die derzeit im Wiener Untergrund unterwegs sind, stammen aus Siemens-Werkstätten.

Das Online-Voting über die Farbe der U5 hat zu einem klaren Ergebnis geführt: Die geplante neue Wiener U-Bahn-Linie wird die Farbe Türkis erhalten. 143.000 Stimmen wurden zwischen 11. und 28. August auf der Website der Wiener Linien abgegeben. Türkis konnte sich dabei mit 65,01 Prozent Prozent deutlich gegen Rosa durchsetzen.

Ein spannendes Duell war es nicht wirklich, weil Türkis schon kurz nach dem Voting-Start eindeutig in Führung lag. Künftig wird die U5 also auf allen Fahrplänen, im Stationsdesign sowie im U-Bahn-Leitsystem türkis gekennzeichnet sein - als Ergänzung zu den bisherigen Linienfarben Rot (U1), Lila (U2), Orange (U3), Grün (U4) und Braun (U6).

Die beiden Farben Türkis und Rosa wurden gewählt, da sie sich ins bestehende Farbleitsystem gut eingliedern und dort noch keine Verwendung finden, hieß es von den Wiener Linien. Gleichzeitig sei damit auch für Menschen mit Sehbehinderung eine gute Unterscheidbarkeit zu den bestehenden Farben gegeben.

Baustart 2018

2018 soll der Bau für die erste Etappe der U5 zum Frankhplatz/Altes AKH gemeinsam mit der Verlängerung der U2 zum Matzleinsdorfer Platz starten. Nur wenige Jahre später soll die U5 dann bereits über den Gürtel zum Elterleinplatz geführt werden. Noch im Herbst sollen die ersten Probebohrungen für den Bau von U5 und U2 erfolgen.

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