Migranten gehen mehr zu Fuß

Menschen mit Migrationshintergrund gehen häufig zu Fuß. Das Fahrrad spielt bei der täglichen Fortbewegung nur eine untergeordnete Rolle. Am häufigsten marschieren türkischstämmige Mitbürger.
Mobilität von Österreichern und Zuwanderern verglichen: Wer besonders umweltfreundlich unterwegs ist.

Sind Migranten mobiler als Österreicher? Wer fährt öfters mit dem Auto, wer bevorzugt die öffentlichen Verkehrsmittel? Und: Wem ist das eigene Auto wichtiger? Der ÖAMTC beauftragte bei Meinungsforscher Peter Hajek eine Studie, die die Mobilität von Migranten mit jener der Österreicher in Wien und Niederösterreich vergleicht. Die Ergebnisse wurden heute, Freitag, präsentiert.

Menschen mit Migrationshintergrund – die Befragten stammen aus Serbien, Bosnien, Kroatien, Polen, Ungarn, Rumänen, Deutschland und der Türkei – sind am häufigsten zu Fuß unterwegs: 57 Prozent gehen täglich länger als zehn Minuten. 40 Prozent nehmen täglich das Auto, 37 Prozent wiederum die Wiener Öffis. Zum Vergleich: Von den befragten Österreichern gehen nur 37 Prozent täglich zu Fuß, 24 Prozent nehmen die Wiener Linien. 47 Prozent hingegen fahren täglich Auto.

Migranten gehen mehr zu Fuß
Besonders umweltfreundlich unterwegs sind türkischstämmige Menschen: 68 Prozent gehen täglich zu Fuß. Und sie sind es auch, die mit 60 Prozent die öffentlichen Verkehrsmittel am häufigsten nutzen. Von den Deutschen hingegen fahren nur 21 Prozent täglich mit den Öffis. "Das ist erstaunlich, immerhin sind viele der Deutschen hier Studenten", kommentiert Hajek.

Generell sind Migranten mobiler als Österreicher: Lediglich 7 Prozent gaben an, selten bis nie ins Ausland zu reisen. Bei den Österreichern waren es 34 Prozent.

Statussymbol

Auf Marke und Aussehen des Autos legen – wenig überraschend – Männer mehr Wert als Frauen. Vor allem Männern aus Ex-Jugoslawien und der Türkei ist ihr Auto wichtig: "Ich behaupte mal taxfrei, dass es für sie ein Statussymbol darstellt: Sie wollen zeigen, dass sie einen wirtschaftlichen Aufschwung schaffen", sagt Hajek.

"Mobilität ist der Zugang zu Bildung und zu Arbeit – und somit zu Integration", betont Christoph Mondl, stellvertretender Verbandsdirektor des ÖAMTC. "Daher wollen wir Migranten in Zukunft noch besser in deren Mobilität unterstützen."

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