Fußgängerzone Mariahilfer Straße: Jetzt entlädt sich der Frust auf Facebook

Aktion "Tear down this wall" (honorarfrei)
Anrainer protestieren mit humorvollen Aktionen gegen Fußgängerzone.

Der Frust der Gegner der neuen „Mahü“ entlädt sich derzeit im Internet. Unter „Gegen Mariahilfer-­ straßenumbau“ protestieren bereits rund 2500 Wiener gegen die umstrittene Fußgängerzone. Amüsant sind Fotos, die angeblich am Samstagnachmittag aufgenommen wurden: Zwar bewegen sich auf den Gehsteigen die Massen, aber die Straße ist vollkommen leer – die Fußgänger scheinen sich nicht auf die Fahrbahn zu trauen.

Eher Richtung Kunstprojekt geht die ebenfalls auf Facebook laufende Aktion „Mrs. Vassilakou – Tear Down This Wall!“, die mit viel Augenzwinkern gestaltet ist. Hier formiert sich der intellektuelle Protest, die T-Shirts sorgen für viel Gesprächsstoff in den Nachbarbezirken der Mariahilfer Straße.

Anrainer werden dabei als Opfer der unsichtbaren Mauer dargestellt, etwa Simone Carreno: „Ich fahre sehr gerne in den Esterházy-Park zum Tischtennis spielen. Danach gehe ich noch in mein Lieblingscafé in Neubau, wo mich jeder kennt. Ich habe schon schlechte Erfahrungen hinter mir. Nach dem Tischtennis muss ich jetzt einen Riesenumweg fahren über den Gürtel, wenn ich in den siebenten Bezirk will und ich weiß nicht, ob Sie schon einmal mit einer Vespa über den Gürtel gefahren sind. Jedenfalls mag ich diese künstliche Grenze zwischen den beiden schönen Bezirken so gar nicht.“ Auch andere müssen nun weite Umwege fahren, um ihre Eltern auf der „anderen Seite“ zu besuchen, manche posieren aus Protest sogar mit ihrem Reisepass.

„Die Experten wissen ziemlich fix nix“, meint der Initiator Götz Schrage lapidar. „Die Mariahilfer Straße ist nachts tot. Zwischen Stiftgasse und Webgasse auf 1000 Meter Nichts. Absolutes Nichts. Der Würstelstand beim Generali-Center ist geschlossen. Der war aber nicht mal in der Nacht nach Tschernobyl geschlossen.“

Link: Gruppe "Vassilakou - tear down this wall" auf Facebook

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