Polizei ist gegen "Serientäter" machtlos

Der Mann soll im Jänner auch Ö3 mit einer Bombe bedroht haben
Der psychisch kranke Mann ist nicht schuldfähig

Wien. Herr K. (Namen geändert) ist kein Fall für ein Gefängnis. Und auch keiner für ein Spital. Der besachwaltete und verhaltensauffällige Mann hält seit 2004 mit Bombendrohungen und Erregungen öffentlicher Ärgernisse die Behörden auf Trab. Die Zahl an Vorfällen soll dreistellig sein, doch niemand hat eine Handhabe für das Problem.

Der 26-Jährige wurde nach einer Bombendrohung in Wien-Landstraße nächst dem betroffenen Gebäude mit heruntergelassener Hose von Polizisten aufgelesen und räumte später ein, auch für einen ähnlichen Drohanruf bei Ö3 im Jänner verantwortlich zu sein. Und für zig andere Telefonate, die Bahnhöfe bis nach St. Pölten, eine AMS-Einrichtung und einen Energieversorger betrafen. Immer droht er damit, eine Bombe deponiert zu haben.

Das Problem: Der 26-Jährige begeht zwar mutmaßlich einen Missbrauch von Notzeichen. Doch K. ist nicht schuldfähig. Und die Strafdrohung ist nicht hoch genug, um ihn in den Maßnahmenvollzug zu stecken. Eigen- und Fremdgefährdung liegen ebenfalls nicht vor.

Bei der Exekutive ist Herr K. einschlägig bekannt. Ein Polizeisprecher sagt, man nehme dennoch jeden Anruf ernst. Auch, wenn nachweislich Herr K. am Telefon ist. "Wir müssen das ganze Programm runterspielen." Eine Handhabe scheint niemand zu haben.

Kommentare