Ansturm auf Einkaufszentren hielt sich in Grenzen

Im Wiener Donauzentrum ging es beschaulich zu.
Viele nutzten den Feiertag zum Bummeln. Der Handel rechnet mit einem leichten Umsatzplus.

Die, die schon zeitig in der Früh des gestrigen Marienfeiertags ins Wiener Donauzentrum zum Weihnachtseinkauf gepilgert waren, waren am Vormittag bereits müde und machten es sich auf den Sitzgelegenheiten bequem. Aber allzu viele waren das nicht. Der große Ansturm auf die Geschäfte blieb am Dienstag – zumindest im Donauzentrum – vorerst aus.

Viele nützten den Feiertag zum Bummeln. Etwa Brigitte, Gabriel und Denise aus Horn. Sie waren auf der Suche nach einem Hemd und Schuhen. Offensichtlich sind die Zeiten, in denen man sich am 8. Dezember ewig an den Kassen anstellen musste und die Ware in den Regalen völlig durcheinander war, vorbei.

Norbert und Elisabeth Nimführ wundert das nicht. Sie stehen seit bereits 15 Jahren mit ihren Ständen beim Indoor-Adventmarkt im Donauzentrum, verkaufen Deko-Artikel, Kerzen und Schafmilchseifen.

Ansturm auf Einkaufszentren hielt sich in Grenzen
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Gut sei das Geschäft am 8. Dezember ohnehin nie, aber am Dienstag sei es besonders "flau" gewesen. "Wer will schon am Feiertag einkaufen?", fragt Norbert Nimführ. Viele hätten den Feiertag nicht zum Einkaufen, sondern nur zum Bummeln genutzt. "Und wenn Skifahren im Fernsehen ist, ist noch weniger los", sagt Nimführ.

"Das Geschäft am 8. Dezember war nie der Renner", sagt Nimführ. "Und für die kleinen Betriebe ist die Öffnung ohnehin nur mit hohen Personalkosten verbunden."

Viele Unternehmer lassen ihre Geschäfte deshalb am Feiertag geschlossen. Auch Handelsobmann Peter Buchmüller, der in Salzburg zwei Lebensmittelgeschäfte betreibt, macht das so: "Ich fahre besser, wenn ich zulasse", sagt Buchmüller.

Insgesamt erwartet die Branche heuer ein leichtes Umsatzplus. 2014 lagen die Umsätze im Weihnachtsgeschäft bei rund 1,6 Mrd. Euro.

Kontrollen

Interessant ist die Feiertagsöffnung vor allem für die Einkaufszentren. Die Gewerkschaft der Handelsangestellten kündigte deshalb an, dort am Dienstag "nach dem Rechten zu schauen". Vor allem die Entlohnung – inklusive 100-Prozent-Zuschlag und Anspruch auf Zeitausgleich – sollten kontrolliert und etwaige Verstöße dem Arbeitsinspektorat gemeldet werden.

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