Unfallrisiko am Bauernhof drei Mal höher

Kerzen und Blumen an der Unfallstelle erinnern an den am Samstag verunglückten Buben.
Neunjähriger aus Saalfelden war heuer bereits das vierte Kind, das tödlich verunglückt ist.

Nach dem tragischen Unfall eines neunjährigen Buben in Saalfelden im Salzburger Pinzgau sind viele Fragen offen. Wie berichtet, war das Kind am Samstagvormittag am elterlichen Bauernhofs mit einem Hoftrac unterwegs. Das Fahrzeug kippte zur Seite, der Bub wurde eingeklemmt und starb kurz darauf im Krankenhaus. Ob das Kind unbeaufsichtigt war und wie es zu dem Unfall gekommen ist, ermittelt die Polizei. Aus Rücksicht seien die Eltern bisher nicht befragt worden, heißt es dort.

Heuer schon vier Tote

Der Neunjährige ist heuer bereits das vierte Kind, das in Österreich bei einem Unfall am Bauernhof ums Leben gekommen ist. Zuletzt wurde im August in Nassfeld, Kärnten, ein fünfjähriges Urlauberkind aus Deutschland von einem Traktor überrollt.

2013 sind nur zwei Kinder tödlich verunglückt. Drei bis vier sind es laut einer Analyse der Sozialversicherungsanstalt der Bauern im Jahresdurchschnitt. Hauptsächlich durch Stürze, herabfallende Gegenstände oder landwirtschaftliche Maschinen. Die Analyse zeigt auch, wie sicher Österreichs Bauernhöfe sind: Die Zahl der Arbeitsunfälle sei rückläufig, das Risiko sei dort allerdings drei Mal höher als im Durchschnitt.

"Das bedeutet, dass zwar weniger Unfälle passieren, diese aber schwerere Folgen haben", erklärt Josef Eßl, Präsident der Salzbuger Landwirtschaftskammer. Kinder seien durch ihre Neugier besonders gefährdet. "Deshalb ist es wichtig, sie möglichst früh an Maschinen und Tiere heranzuführen. Nur so können sie den sicheren Umgang lernen", betont er.

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