Spielfeld: 49 Busse für rund 2.800 wartende Menschen

Weitere Tausende Migranten werden bei Sammelstelle erwartet. Steirische Notunterkünfte so gut wie voll.

Rund 2.800 Flüchtlinge haben Montagfrüh in der Sammelstelle Spielfeld auf den Weitertransport in Notunterkünfte gewartet. Laut Polizei und Bundesheer ist die Nacht "ohne nennenswerte Friktionen" vorübergegangen. Im Laufe des Nationalfeiertags werden wie schon in den vergangenen Tagen Tausende Migranten an der steirisch-slowenischen Grenze erwartet. 49 Busse stehen für die Transporte zur Verfügung.

Decken und anderes brennbares Material werden entzündet, um sich notdürftig zu wärmen

Gegen 8.00 Uhr haben die Einsatzkräfte in Spielfeld (Bezirk Leibnitz) begonnen, Flüchtlinge in die sieben Bundesheer- und 42 zivilen Busse zu lassen. Die Menschen werden - sofern vorhanden - in freie Quartiere in ganz Österreich gebracht. Drei Sonderzüge der ÖBB sollen rund 1.400 Personen vom Grazer Hauptbahnhof Richtung Nordwesten bringen. Laut Polizei ist ein geordneter Ablauf nur dann zu erwarten, wenn genug freie Unterkünfte weiterhin angefahren werden können.

Unterkünfte voll

In Bad Radkersburg (Bezirk Südoststeiermark) wurde am Vormittag mit etwa 1.000 Flüchtlingen gerechnet, die ebenfalls mit Bussen weitergebracht werden sollen. Die beiden Notunterkünfte in Graz und Feldkirchen bei Graz waren laut Rotem Kreuz so gut wie voll. Mit 400 Menschen war der ehemalige Bellaflora in Feldkirchen komplett belegt, im früheren Euro-Shopping-Center in Graz-Webling hielten sich gegen 9.00 Uhr etwa 1.800 Migranten auf. Platz sei für etwa 2.000 Menschen.

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Spitzenwert am Sonntag

Spielfeld: 49 Busse für rund 2.800 wartende Menschen
epa04994018 A refugee child at the camp at the Slovenian-Austrian border near Spielfeld, Austria, 24 October 2015. After registering migrants, Slovenia passes them on to Austria, from where they continue to Germany and other wealthy Western European countries. EPA/ERWIN SCHERIAU

Mit rund 4.300 Flüchtlingen ist am Sonntag ein Spitzenwert in der Sammelstelle Spielfeld gezählt worden. Kurz nach Mittag waren etwa 2.500 Menschen von Sentilj eingereist. Bei den Bussen war es zu einem starken Andrang gekommen, aber es sei niemand gefährdet oder verletzt worden, betonte die Polizei.

Taxilenkern wurde es auch am Sonntag erlaubt, Flüchtlinge zu fahren, sofern diese ihren Fuhrlohn selbst begleichen können. Fahrten nach Salzburg werden um rund 600 Euro, jene nach Wien um etwa 400 Euro angeboten. Aus Sicherheitsgründen durften die Taxler jedoch nicht mehr bis direkt vor die Zelte fahren. Sie parkten daher wenige Hundert Meter entfernt beim Kreisverkehr Spielfeld. In Slowenien hielt der starke Flüchtlingsstrom im Südosten des Landes auch am Sonntag an.

Salzburg: Neues Quartier in der Schwarzenbergkaserne

In Salzburg verlief der Weg der Flüchtlinge nach Deutschland am Sonntag wieder geordnet. Dennoch warteten im Stadtgebiet am Nachmittag mehr als 2.000 Flüchtlinge auf den Grenzübertritt.

Das Notquartier am Salzburger Hauptbahnhof kann entgegen den Plänen doch nicht winterfest gemacht werden. Wie Bürgermeister Heinz Schaden am Sonntag zur APA sagte, werde die Baubehörde die Umbauarbeiten in der Tiefgarage aus Sicherheitsgründen nicht genehmigen. Um das Quartier auch bei Minusgraden nutzen zu können, hätten die Ein- und Ausfahrtsrampen mit provisorischen Holztoren verschlossen werden sollen. "Das sind aber die einzigen Fluchtwege, die nach außen führen. Die anderen Wege führen in die unterirdische Lokalbahnstation. Das Baurecht sieht im Ernstfall aber Fluchtwege ins Freie vor", erklärte Schaden.

Das Innen- und das Verteidigungsministerium haben sich am Sonntagnachmittag darauf geeinigt, neben der Betreuungsstelle für Asylwerber in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim auch ein Transitquartier für 360 Personen zu errichten. Damit können rasch weiter Kapazitäten für eine kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Weg nach Deutschland bereitgestellt werden.

Auf dem bereits vom Kasernenbetrieb abgetrennten Gelände werden zusätzlich zu den Wohncontainern 36 Zelte aufgestellt, teilte das Verteidigungsministerium mit.

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