Skischule: Existenzkampf wegen Krankheit

Bernd Meissnitzer bangt um die Zukunft seiner Skischule, in der er zu Spitzenzeiten bis zu 80 Mitarbeiter beschäftigt.
Weil der Besitzer keine Skiführer-Prüfung machen konnte, soll er nun schließen.

Seit 15 Jahren unterrichtet Bernd Meissnitzer als staatlich geprüfter Skilehrer den richtigen Schwung auf zwei Brettln. Er betreibt die größte Skischule im Salzburger Radstadt, einem mittelgroßen Wintersportgebiet. "Zu Spitzenzeiten beschäftige ich 70 bis 80 Skilehrer beziehungsweise Angestellte", erklärt er. Diese Jobs sind nun akut bedroht. Dem Leiter der Skischule fehlt nämlich die Prüfung zum Skiführer – seit 2007 schwelt deshalb ein Rechtsstreit, den der Verwaltungsgerichtshof nun jäh beendet hat.

Die damals erteilte, unbeschränkte Skischulbewilligung für den Standort Radstadt wurde Meissnitzer endgültig entzogen. Der Skilehrer – der laut eigenen Angaben nur "über tausend Ecken" mit der berühmten Namensvetterin Alexandra verwandt ist – muss seine Skischule schließen. Erst wenn er die Prüfung abgelegt hat, darf er weitermachen.

Warum der Salzburger die alles entscheidende Prüfung nicht einfach abgelegt hat, erklärt er so: "Ich war seit 2008 gesundheitlich nicht in der Lage die Ausbildung fortzusetzen." Begonnen habe sein Leidensweg mit einem Lungenödem, das es ihm unmöglich gemacht habe, den Lehrgang in den Bergen zu machen. "Anstrengung in großen Höhen ist bei dieser Krankheit verboten", sagt der Skilehrer. Nachdem er sich davon erholt hatte, verfolgte ihn das Pech erneut, ein Bruch des Schienbeinkopfes erzwang die nächste Pause.

Abschluss erst 2017

Jetzt ist Bernd Meissnitzer fit, beginnt im Jänner erneut mit der Ausbildung zum Skiführer. Das Problem ist aber, dass diese erst 2017 abgeschlossen ist. Bis dahin müsste seine Schule zu bleiben. Warum es ihm überhaupt erlaubt war, eine Skischule ohne diese Prüfung zu öffnen? "Ich hatte den ersten Teil schon gemacht und war gerade mitten in der Ausbildung, als es zu meinen gesundheitlichen Problemen kam."

Jetzt hofft Meissnitzer, dass ihm wenigstens die bereits absolvierte Ausbildungseinheit angerechnet wird. "Es geht um meine Existenz. Ich weiß im Moment absolut nicht, wie ich weitermachen soll", sagt der Skilehrer.

Meissnitzer berät sich derzeit mit seinen Anwälten, wie er das Geschäft am Laufen halten könnte. Bislang gibt es keine Lösung. Seine letzte Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof wurde als unbegründet abgewiesen. Meissnitzer muss dem Land Salzburg jetzt 610,60 € für Aufwendungen bezahlen.

Die "Freunde des Warscheneck" lassen nicht locker: Wenige Tage vor der Landtagswahl wollte das Umweltschützer-Bündnis von der Politik wissen, wie es mit dem Skitourismus in der Pyhrn-Priel-Region im südlichen Oberösterreich weitergehen soll. Kernfrage: "Würden Sie einer Skigebietsverbindung über den Warscheneck-Stock und durch das bestehende Naturschutzgebiet zustimmen?"

Wie berichtet, sorgt der geplante Zusammenschluss von Höss und Wurzeralm seit Längerem für Wirbel. Eine Skischaukel wurde bereits einmal untersagt, jüngst ließ Landeshauptmann Josef Pühringer auch die Idee für einen Standseilbahntunnel sterben. Er betonte aber gleichzeitig, dass er für eine Verbindung eintrete.

Nun machen sich Alpenverein, Naturfreunde, WWF, Umweltdachverband und viele andere Sorgen, dass dafür bestehende Naturschutzgebiete angetastet oder abgetauscht werden könnten. Die Umfrage sollte der Politik auf den Zahn fühlen, wie ernst es ihr mit dem Umweltschutz wirklich ist. Von SPÖ, FPÖ, Grünen und KPÖ kamen die – auch inhaltlich – erwünschten Antworten. Die Parteien sind gegen eine Skischaukel über das Warscheneck und Eingriffe in das Naturschutzgebiet. Die politisch tonangebende ÖVP hingegen verweigerte die Antwort. Auch den Tourismusverband ließ die Umfrage kalt. Man sei dagegen, Politiker im Wahlkampf zu einer Entscheidung zu drängen, die derzeit noch gar nicht getroffen werden könne.

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