Salzburg: Polizei rüstet sich für Basel-Hooligans

Nach den Krawallen durch Ajax-Fans kommt jetzt Verstärkung aus ganz Österreich.

Bis zu 2000 Schweizer werden am Donnerstag in Salzburg erwartet. Und eines ist sicher: Zum Urlaubmachen kommen sie nicht. Es handelt sich um Anhänger des FC Basel – darunter angeblich auch Mitglieder von "Bande Basel", einer besonders aggressiven Fangruppierung. In der Schweiz sind sie durch regelrechte Straßenkämpfe gegen die Polizei bekannt. Sie sind vermummt, bewaffnet und bereit, auf alles einzuschlagen, das keine Basel-Fahne trägt.

"Problemklientel"

Salzburg: Polizei rüstet sich für Basel-Hooligans
Vorbereitungen der Salzburger Polizei und der Einsatzeinheit auf das Fussballspiel gegen den FC Basel Foto: Neumayr/MMV 19.03.2014 Einsatzleiter Bernhard Rausch
Ihnen tritt ab 15 Uhr, wenn der Sonderzug aus Basel ankommt, ein Großaufgebot an Polizei aus allen Bundesländern entgegen. Zahlen dazu will Einsatzleiter Bernhard Rausch von der Salzburger Polizei aus taktischen Gründen nicht verraten. "Wir sind jedenfalls auf das Problemklientel eingestellt."

Die Kritik am Polizeieinsatz beim Spiel Red Bull Salzburg gegen Ajax Amsterdam am 27. Februar will er nicht kommentieren. Es finde eine interne Evaluierung statt, sagt er. Damals soll der Ajax-Fanmarsch durch die Stadt aus dem Ruder geraten sein. Nicht nur wurde der Abendverkehr am Rudolfskai mit Krawall lahmgelegt, auch auf dem Weg ins Stadion wurden Verkehrsteilnehmer in die Mangel genommen.

Mittendrin waren der Salzburger Richter Walter Oberascher und sein 17-jähriger Sohn Clemens. "Wir sind mit dem Auto in einem Tunnel gestanden, als eine Horde Hooligans uns umzingelt hat. Sie haben auf unser Autodach und die Scheiben gedroschen, Bierdosen geworfen und bengalische Feuer entzündet. Mein Sohn hat geistesgegenwärtig gleich die Zentralverriegelung aktiviert. Wer weiß, was die sonst mit uns gemacht hätten." Er hat Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet und hofft, "dass die Polizei aus diesem Desaster gelernt hat".

"Mit gewaltbereiten Fans aus anderen Ländern haben wir ‚leider’ wenig Erfahrung"

Der Erfolg von Red Bull Salzburg im Europacup ist auch für die heimische Exekutive sprichwörtlich eine neue Liga. Mit Fans bei Bundesligaspielen habe man Erfahrung, und auch die Europameisterschaft 2008 habe man ohne Eskalationen über die Bühne gebracht. "Mit gewaltbereiten Fans aus anderen Ländern haben wir ‚leider’ wenig Erfahrung", sagt Rausch. Die Beamten seien mit Helmen, Schilden, Pfeffersprays und Schlagstöcken ausgerüstet. "In erster Linie gehen wir deeskalierend vor, im Extremfall scheuen wir uns aber nicht, durchzugreifen", sagt Rausch.

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