Polizist wird in seiner Heimat bestattet

Daniel S. erlag drei Tage nach dem Vorfall seinen Verletzungen
Der erschossene Daniel S. wird voraussichtlich am Samstag beigesetzt. Polizist war sein Traumberuf:

Mit einem Trauerflor ist die Facebook-Seite der Wiener Polizei ausgestattet, vor der Landespolizeidirektion Kärnten weht ebenso die Schwarze Fahne wie vor dem Gemeindeamt in St. Kanzian. Mit Fassungslosigkeit und tiefer Betroffenheit wird bundesweit die Nachricht aufgenommen, dass der 23-jährige Polizist Daniel S., der am Samstag bei einem Einsatz in Wien-Penzing von einem Räuber niedergeschossen worden war, am Dienstagabend in Klagenfurt seinen schweren Kopfverletzungen erlegen ist.

Seit dem achten Lebensjahr hatte der Bub aus St. Kanzian am Klopeiner See im Kärntner Bezirk Völkermarkt laut Aussagen von Kollegen nur einen Wunsch: Polizist werden.

Nicht unerfahren

"Er besuchte das Gymnasium in Völkermarkt, ließ sich dann in Wien zum Polizisten ausbilden. Ich kenne die Familie; nette, fleißige Leute", sagt Thomas Krainz (SPÖ), Bürgermeister von St. Kanzian, wo die Angehörigen von Daniel S. leben. "Ich habe mit Daniels Vater telefoniert: Sein Sohn war bereits öfter zu ähnlichen Einsätzen gerufen worden. Von Unerfahrenheit kann also keine Rede sein", berichtet Krainz weiter.

Daniel S. wird in seiner Heimatgemeinde zu Grabe getragen. Die LPD Kärnten hat die Planungen für ein Polizeibegräbnis am Samstag mit Fahnenträgern, Polizeimusik sowie Vertretern des Ministeriums und der Landespolizeidirektionen übernommen, Abordnungen aus ganz Österreich sind avisiert. "Die Letztentscheidung zu Termin und Ablauf der Bestattung trifft die Familie. Sie deponierte bereits den Wunsch, dass Medien dem Ereignis fernbleiben", betont Kärntens Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Kärntner Polizeigewerkschaft hat angekündigt, eine Spendensammelaktion für die Angehörigen durchführen zu wollen.

U-Haft

Die Anteilnahme ist allseits groß – Vertreter sämtlicher Parteien zeigten sich entsetzt und sprachen ihr Beileid aus. Allen voran VP-Innenminister Wolfgang Sobotka: ""Ich bin zutiefst erschüttert vom Ableben unseres jungen Kollegen. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei der Familie und den Angehörigen des Opfers."

Gegen jenen 63-jährigen Mann, der den Räuber zum Tatort chauffiert haben soll, wurde gestern Nachmittag die U-Haft verhängt. Vorerst machte der Beschuldigte keine Angaben. In der Wohnung des Juristen fand die Polizei zahlreiche Waffen und Kriegsmaterial.

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