Martinz bekommt eine Fußfessel

Jetzt gibt es Strafmilderung für Ex-Politiker Josef Martinz.
Für den früheren Kärntner ÖVP-Chef und Ex-Landesrat gibt es jetzt Strafmilderung.

Der frühere Kärntner ÖVP-Chef und Ex-Landesrat Josef Martinz ist der dritte Angeklagte im Birnbacher-Prozess, der eine Fußfessel bekommt. Am Dienstag bestätigte die Justizanstalt Klagenfurt einen entsprechenden Bericht der Kleinen Zeitung. Martinz dürfte am Donnerstag von Wien nach Kärnten überstellt werden.
Laut Harald Streicher von der Justizanstalt Klagenfurt erfüllt der ehemalige Politiker alle rechtlichen Kriterien für eine Fußfessel. „Er hat eine garantierte Beschäftigung, ausreichendes Einkommen, Versicherungsschutz und eine geeignete Wohnsituation vorzuweisen. Außerdem bestehen in seinem Fall keine besonderen Risiken. Martinz ist sozial integriert, also ein einfacher Fall“, betont Streicher.

Derzeit ist Martinz in Simmering als Freigänger in Haft. Er darf untertags das Gefängnis für einen Job verlassen, muss aber dann wieder zurück in die Justizanstalt. Spekulationen, wonach der 56-Jährige ab Donnerstag am familieneigenen Campingplatz am Ossiacher See arbeiten könnte, wollte Streicher nicht kommentieren. „Grundsätzlich wäre eine Arbeit dort aber geeignet.“

Martinz wurde vor drei Jahren im Birnbacher-Prozess zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Gemeinsam mit anderen Angeklagten stand er wegen des Sechs-Millionen-Euro-Honorars an Steuerberater Dietrich Birnbacher, das im Zuge des Hypo-Verkaufs geflossen war, vor Gericht. Anfang Juni stimmte das Oberlandesgericht Graz einer Strafmilderung um sechs Monate zu, weil Martinz eine Million Euro Schadenersatz an die Kärntner Landesholding geleistet hatte. Dafür habe er einen Kredit aufnehmen müssen, sagte Martinz-Anwalt Alexander Todor-Kostic.

Birnbacher selbst musste nie in Haft, trat seinen Strafvollzug gleich mit Fußfessel an. Der ehemalige Vorstand der Kärntner Landesholding, Hans-Jörg Megymorez, trägt bereits Fußfessel und geht einem geregelten Beruf nach.

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