Kärnten: Erneut Fußgänger vor Auto gesprungen

Gustav Wenger hat sich nach dem Vorfall eine "Dashcam" zugelegt.
Unfall provoziert – der Kärntner Polizei wurde ein vierter Verdachtsfall gemeldet.

Der gefährliche Vorfall soll sich Samstagnacht auf der Klagenfurter Kirchengasse im Bereich des Südrings zugetragen haben. Ein 19-jähriger Schüler war dort gegen 23.45 Uhr allein mit seinem Auto unterwegs. "Laut eigener Aussage ist er rund 70 km/h gefahren", sagt Peter Schweiger, Chefinspektor der Landespolizeidirektion Kärnten. Dank der Straßenbeleuchtung habe der Mann am Fahrbahnrand zwei Personen wahrnehmen können, von denen er den Eindruck hatte, dass sie sich verstecken wollten. Mit erhöhter Wachsamkeit fuhr er weiter.

Plötzlich sei einer der beiden vor ihm auf die Straße gesprungen. Nur Dank einer Notbremsung und durch Verreißen seines Wagens habe er verhindern können, dass es zu einer Kollision kommt. "Der Fußgänger blieb unverletzt, er soll dann in Begleitung eines anderen jungen Burschen davongelaufen sein", erklärt Schweiger.

Bei den beiden Passanten soll es sich um junge Männer südländischen Typs gehandelt haben. Laut Aussage des Pkw-Lenkers dürfte der Sprung vor sein Auto mit voller Absicht provoziert worden sein – unabhängige Zeugen gibt es dafür aber nicht. "Dort, wo sich das zugetragen hat, ist das Gelände großteils unverbaut, und um die Uhrzeit ist dort nichts los", bestätigt Schweiger. Allerdings sind mehrere Hundert Meter entfernt in einer ehemaligen bauMax-Halle Flüchtlinge einquartiert.

Verdacht der Nötigung

Der 19-Jährige, der offenbar einen großen Schrecken erlitten hat, alarmierte sofort die Polizei. "Ihm waren aus den Medien bereits ähnlich gelagerte Vorfälle bekannt." Laut Schweiger wird nun wegen Nötigung ermittelt.

Wie der KURIER berichtete, sind in den vergangenen zwei Wochen der Polizei in Klagenfurt bereits drei weitere Verdachtsfälle von Autofahrern angezeigt worden, bei denen männliche Flüchtlinge angeblich absichtlich auf die Straße gesprungen sein sollen. Gustav Wenger ist einer der Betroffenen. Am 4. März soll in der Innenstadt ein iranischer Asylwerber vor seinen Wagen "gestürzt" sein. "Er ist mir auf die Motorhaube gesprungen, hat sich die Hüfte gehalten und geschrien. Im Spital hat man aber keinen Kratzer finden können." Die Polizei ermittelt. Wenger glaubt, dass es bei derartigen Fällen nur darum gehe, Schmerzensgeld und Schadenersatz zu lukrieren. "Es gibt südliche Länder, wo so etwas eine beliebte Masche ist."

Nach dem KURIER-Bericht habe ihn aber auch eine Dame aus München angerufen, der Ähnliches passiert sein soll. "Das zeigt, dass dieser Trick nicht nur in Klagenfurt ausprobiert wird." Zum eigenen Schutz hat sich Wenger nun eine Dashcam zugelegt, die jeden Unfallhergang automatisch dokumentiert: "Anders ist es leider kaum möglich, seine Unschuld zu beweisen."

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