Jugendliche flohen mit getunten Mopeds

moped matura
Mit 120 km/h rasten Burschen auf der Flucht vor der Polizei durch ein Dorf bei Graz.

Die Polizei spricht von einer massiven Gefährdung von Anrainern. Bei Fluchtversuchen rasten Samstagnachmittag zumindest acht Jugendliche mit aufgemotzten Mopeds durch Werndorf bei Graz über Hausgrundstücke, Wiesen und Äcker. "Dabei wurden Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h erreicht", berichtet Klaus Rexeis vom Bezirkspolizeikommando Graz-Umgebung.

Es war ein konzertierte Aktion der Exekutive. Sie hat der Tuning-Szene aus Graz und Umgebung den Kampf angesagt. Seit einem Jahr tanzen Jugendliche den Beamten mit ihren Geschossen auf der Nase herum. "Die führen sich auf wie im Wilden Westen. Sie ignorieren jegliche Unfallgefahr und alle Abmahnungen, fahren bei Rot auf dem Gehsteig weiter und haben ein sehr ausgeprägtes Fluchtverhalten. Teilweise sind sie ohne Kennzeichen unterwegs", beschreibt Rexeis die Gruppe.

Beinahe-Kollision

Die Gruppe wurde intensiv überwacht. Am Samstag wurden in Werndorf für eine Schwerpunktaktion auch Streifen aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg zusammengezogen. Zwei Polizei-Motorradfahrer rückten aus Graz zur Unterstützung an. Dass die Jugendlichen die Anhaltungen ignorierten, passt ins Bild. Bei den Verfolgungsfahrten kam es beinahe zu einer Kollision mit einem Polizei-Bike.

Fünf Burschen im Alter von 16 Jahren und ein junger Erwachsener im Alter von 19 Jahren aus den Bezirken Graz-Umgebung, Leibnitz und Graz konnten angehalten und zur Anzeige gebracht werden. Zwei weiteren Mopedlenkern gelang die Flucht. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden gegen die unbekannten Täter Erhebungen wegen Gemeingefährdung eingeleitet.

Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Personen zu Schaden kommen. Denn die Flucht vor der Exekutive ist Standard. Und das sind auch die dabei erreichten Geschwindigkeiten von 100 bis 120 km/h auf Mopeds. "Es ist eigentlich unglaublich, wie rücksichtslos die sind", zeigt sich der Beamte fassungslos. Die Szene verliere zwar immer wieder Mitglieder, wenn die ins Kfz-Alter kommen. Das ist aber auch nicht gerade beruhigend.

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