Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Das Hochwasser in Neukirchen am Großvenediger füllte die Täler.
Wetterprognosen sind positiv.

Die Lage in den Hochwassergebieten Salzburgs hat sich in der Nacht auf Freitag entspannt. "Die Pegel gehen überall zurück, die Wetterprognosen geben Entwarnung. Jetzt geht es ums Aufräumen", erklärt Markus Kurcz vom Katastrophenschutzreferat des Landes. Die Feuerwehr war am Freitag noch mit 150 Helfern im Einsatz. Die Räumungstrupps wurden von 45 Soldaten des Bundesheeres unterstützt.

Am schlimmsten hat es bei den Unwettern am Donnerstag (siehe Bericht unten) den Oberpinzgau erwischt: Im Obersulzbachtal beschädigten Schlammlawinen die Infrastruktur , Weidevieh wurde getötet. Am Freitagvormittag waren etwa 50 Menschen in den Tälern eingeschlossen. In Mittersill lag der Salzach-Pegel am Donnerstag bei knapp 5,40 Metern, in der Nacht ging er auf 3,40 zurück. Ähnlich in Salzburg-Stadt: Dort erreichte die Salzach einen Höchststand von 7,50 und sank am Tag darauf auf 3,80 Meter.

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Die Prognosen zum Unwetter in Salzburg haben sich nicht erfüllt: Der Regen wurde schlimmer. Die Salzach hat am frühen Donnerstagabend in Mittersill einen absoluten Höchststand erreicht: Der Pegel lag mit 5,60 Meter höher als beim verheerenden Hochwasser 2005. Die Stadtbrücke wurde überspült. Es werde mit aller Kraft versucht, den Ort zu halten, hieß es bei der Wasserrettung. Das Bundesheer hat 45 Soldaten zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehrkräfte geschickt.

Der Oberpinzgau war im Ausnahmezustand, seit die Salzach über die Ufer getreten ist. Straßen, Häuser und Wiesen wurden überschwemmt, der Bahnverkehr im Salzachtal war aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt. In Salzburg-Stadt musste bei einem Wasserhöchststand von 7,36 Metern der mobilen Hochwasserschutz aufgebaut werden.

Im Bezirk Deutschlandsberg in der Weststeiermark gab es Donnerstagnachmittag in mehreren Gemeinden Überschwemmungen. So wurde in Preding der Keller eines Pensionstenwohnheimes geflutet, in Frauenthal jener der Porzellanfabrik. Mit einem blauen Auge kam das Tiroler Unterland davon, in dem u.a. die Brixentaler Ache über die Ufer zu treten drohte. Riesenglück hatte ein Italiener, der in der Nacht auf Donnerstag mit seinem Auto in die Fluten des Loferbachs stürzte, sich aber selbst retten konnte.

Ein Meter unter Wasser

Ortswechsel: „Wenn ich ehrlich sein darf, dann bin ich ziemlich erledigt“, sagt der 32-jährige Feuerwehrmann aus Neusiedl am See, Christian Stramer, am Donnerstag. 18 Stunden – mit einer kurzen Unterbrechung – ist er bereits im Einsatz. Eine Zeit lang wird es noch dauern, „aber am späten Nachmittag werden wir mit den Aufräumarbeiten fertig sein.“ Er hoffe nur, dass es nicht wieder zu Regenfällen kommt, „denn dann stoßen wir an unsere Grenzen“. Nirgends sonst in Österreich hat es am Mittwoch so stark geregnet wie am Neusiedler See im Burgenland.

Laut Landessicherheitszentrale stand "quasi das ganze Burgenland unter Wasser". "Wir mussten das Personal um vier Kollegen aufstocken", teilte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale (LSZ) mit. Am stärksten waren zunächst die Bezirke Neusiedl am See - hier besonders die Stadt selbst und die Gemeinde Podersdorf -, Oberwart und Güssing betroffen. Nur der Bezirk Mattersburg blieb verschont.

Unwetter zogen Spur der Verwüstung:

Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Burgenland…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

NIEDERÖSTERREICH: HOCHWASSER IM BEZIRK NEUNKIRCHEN
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

NIEDERÖSTERREICH: HOCHWASSER IM RAUM SCHLÖGLMÜHL
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter, Burgenland…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter Raum Schlöglmühl, Bezirk Neunkirchen…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

Unwetter, Burgenland…
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

SALZBURG: HOCHWASSER IN MITTERSILL
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

SALZBURG: HOCHWASSER IN HOLLERSBACH
Hochwasser überstanden, Pegel gehen zurück

SALZBURG: HOCHWASSER IN HOLLERSBACH

Fast 100 Unwettereinsätze in NÖ

In Niederösterreich hatten die Unwetter vor allem vier Bezirke getroffen: 55 Feuerwehren mit 650 Mann mussten ausrücken, berichtete Alexander Nittner vom Landeskommando in Tulln. Fast 100 Einsätze waren seinen Angaben zufolge zu absolvieren. Heftige Niederschläge waren zunächst über dem Bezirk Neunkirchen, in der Folge über den Bezirken Bruck a.d. Leitha und Gänserndorf und schließlich in den Nachtstunden über dem Bezirk Hollabrunn niedergegangen.

Wegen des Abgangs zweier Muren war die Südbahnstrecke im Abschnitt Gloggnitz - Payerbach-Reichenau vorübergehend gänzlich unpassierbar. Im Bezirk Neunkirchen hatten sich am Mittwoch gegen 16.30 Uhr die Schleusen am Himmel über dem Raum Payerbach - Schlöglmühl geöffnet. Gab es laut Feuerwehr zunächst kleinere Überflutungen, war in der Folge ein Großeinsatz erforderlich. Der Prigglitzbach war aufgrund von Verklausungen über die Ufer getreten und hatte den gesamten Ortskern von Schlöglmühl überschwemmt. Das Wasser stand stellenweise bis zu einem halben Meter hoch, so die Helfer. Um die Überflutungen zu stoppen, wurde der Bach in ein provisorisch angelegtes Bett geleitet. Die Feuerwehr hatte dafür Bagger und anderes schweres Gerät im Einsatz. Auch ein Behelfsdamm wurde errichtet, um das Wasser umzuleiten.

St. Pölten wurde am Donnerstagnachmittag erneut von einem Unwetter mit Starkregen heimgesucht . Elf Feuerwehren mit 130 Mann mussten binnen drei Stunden zu 30 Einsätzen ausrücken. Es gab Überflutungen und Verkehrsbehinderungen. "Markant", so die FF St. Pölten, war sicher die Überflutung des Landhaustunnels (B1a), die eine Sperre zur Folge hatte. Grund war das Versagen der tunneleigenen Pumpenanlage.

Badeverbot in Neuer Donau

Aufgrund der heftigen Gewitter und Regenfälle der vergangenen Tage gilt ab Freitag ein Badeverbot auf der Wiener Neuen Donau. Hochwasseralarm für die Donau wurde bereits ausgegeben. Derzeit seien die Pegelstände noch im Steigen begriffen, erst am Wochenenden rechnen die Experten mit einer Entspannung der Situation.

Grund für das Badeverbot ist der Eintritt von Donauwasser in die Neue Donau. Auch die Schwimmstege "Waluliso" und der Copa-Steg werden daher ausgedreht und sind ab Freitag nicht mehr passierbar. Die Hochwasserzentrale und die Wehranlagen an der Neuen Donau werden besetzt - sollte der Pegel weiter steigen, sorgt man hier für ein kontrolliertes Abfließen der Wassermassen. Die Hochwasserzentrale und die Wehranlagen an der Neuen Donau werden besetzt - sollte der Pegel weiter steigen, sorgt man hier für ein kontrolliertes Abfließen der Wassermassen.

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