G7-Gipfel: 2100 Polizisten zum Schutz der "Südflanke"

G7-Gipfel: 2100 Polizisten zum Schutz der "Südflanke"
Unweit der Grenze zu Österreich treffen sich am 7. und 8. Juni die Staats- und Regierungschefs der G7.

In wenigen Wochen wird die Welt auf Schloss Elmau, das nahe dem bayerischen Garmisch-Partenkirchen in einem Hochtal liegt, blicken. Unweit der Grenze zu Österreich treffen sich am 7. und 8. Juni die Staats- und Regierungschefs der G7. Das Gastgeberland Deutschland lässt zum Schutz der Veranstaltung 17.000 Polizisten aufmarschieren. Die werden zusätzlich von bis zu 2100 Kollegen aus Österreich unterstützt. „Es ist wichtig, dass sie die Südflanke absichern“, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) im Grenzort Scharnitz (Bezirk Innsbruck Land).

Gipfelgegner abschirmen

G7-Gipfel: 2100 Polizisten zum Schutz der "Südflanke"
ABD0019_20150318 - Vermummte Demonstranten haben am 18.03.2015 in Frankfurt (Hessen) vor der offiziellen Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Einsatzwagen der Polizei angezündet. Foto: Arne Dedert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Herrmann erinnerte daran, dass zuletzt bei den Ausschreitungen in Frankfurt bei der Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) 1000 gewaltbereite Demonstranten aus Italien mitgemischt haben. Tirols ebenfalls anwesender Landespolizeidirektor Helmut Tomac erklärte, dass es derzeit keine Hinweise in diese Richtung geben würde. Im grenznahen Bereich würden jedoch während des Gipfels Checkpoints errichtet. „Wir werden eine Vorselektion vornehmen“, versprach Tomac.

Auf deutscher Seite geht indes der Grenzbalken für die Dauer des hochrangigen Treffens herunter. Die Maßnahme ist vorerst vor allem für Scharnitz, das auf dem Weg Richtung Schloss Elmau liegt, geplant. Je nach Bedrohungsszenario sind aber auch bei anderen Übergängen Kontrollen möglich, erklärte Bayerns Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer. „Vom 5. bis 8. Juni ist die Region Garmisch-Partenkirchen nicht für den Transitverkehr passierbar“, warnte er Reisende.
Fronleichnam und damit der Start in ein verlängertes Wochenende fällt auf den 4. Juni. Die Bundesstraße von Scharnitz hinunter über den Zirler Berg ins Inntal ist eine bei deutschen Mautflüchtlingen äußerst beliebte Strecke.

5,6 Millionen Euro

G7-Gipfel: 2100 Polizisten zum Schutz der "Südflanke"
Lokalisierung G-7-Gipfel und Bilderberg-Konferenz Grafik 0578-15-Tirol.ai, Format 88 x 55 mm
Unmittelbar nach dem G7-Gipfel wird die bayerische Exekutive Unterstützung bei der Sicherung des Bilderberg-Treffens nahe Telfs (10. bis 14. Juni) in Tirol geben.Die Kosten für den Einsatz der österreichischen Polizei bei beiden Gipfeln werden laut Platter von der Bundesregierung mit 5,6 Millionen Euro veranschlagt.
Dass die öffentliche Hand für die Sicherung der privaten Bilderberg-Konferenz, bei der sich unter anderem hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik treffen, aufkommt, sorgt bei Gegnern des Gipfels für Kritik. „Das ist eine klassische Aufgabe, die der Staat zu bewältigen hat“, hält Platter dem auf Nachfrage entgegen.

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