Nazi-Symbole bei Match von Amateurfußballern

Der „88“er war deutlich zu sehen.
Wölfnitz-Spieler hatte Zettel mit Aufschrift "88" unter seinen Stutzen.

Fremdenhass, Rassismus und die Glorifizierung des Nationalsozialismus scheinen in Österreich wieder vermehrt Einzug zu halten, wie die große Zahl an aktuellen Vorfällen beweist.

So hat sich die Kampagne des Fußball-Weltverbandes FIFA – "Say no to Rasicm" – nicht bis zum Platz des Kärntner Vereins ASKÖ Wölfnitz im Nordwesten von Klagenfurt herumgesprochen. Dort kam es am Samstag im Rahmen eines Unterliga-Ost-Kicks gegen Sele Zell zu rechtsradikalen Beschimpfungen, auch NS-Symbole wurden gezeigt.

Der Verfassungsschutz beschäftigt sich mit mehreren angeblichen "Fouls" eines Wölfnitz-Spielers: Einerseits habe er unter seinen Stutzen einen Zettel mit der Aufschrift "88" (Das NS-Symbol steht zwei Mal für das H, den achten Buchstaben im Alphabet, und ist eine Abkürzung für den NS-Gruß "Heil Hitler") getragen. Um seine Botschaft zu verdeutlichen habe der Spieler während der Begegnung ein Zell-Akteur, Mitglied der slowenischen Volksgruppe, beschimpft. Zell-Kapitän Miran Kelih spricht von Parolen wie "Heil Hitler", "Es gibt nur einen Führer" (mit erhobenem rechten Arm, Anm.) oder in Anspielung auf die zweisprachige Gemeinde Zell: "Ihr scheiß Jugos gehört’s alle vergast und erschossen".

"Wir haben den Schiedsrichter auf den Eklat aufmerksam gemacht", sagt Kelih weiter. Referee Michael Maier bestätigt dies, fügt aber hinzu: "Ich habe nichts gehört und nichts gesehen. Ansonsten wäre ich aktiv geworden." Auch Wölfnitz-Präsident Gerhard Engl betont, den Vorfall nicht registriert zu haben. "Ich weiß nur von Meinungsverschiedenheiten beim Abgang der Teams", sagt er. Mit der Causa ist nun der Verfassungsschutz betraut "Wir werden jetzt Spieler und Funktionäre anhören", teilt Helmut Mayer, Leiter des Amtes, mit. Auch Richard Watzke, der Geschäftsführer des Kärntner Fußballverbands, hat eine Untersuchung des Vorfalles angekündigt. "Wir verurteilen jede Art von Rassismus, können aber nicht vorverurteilen", sagte er am Montag

Pfefferspray-Attacke

In Niederösterreich hat der Verfassungsschutz anscheinend den Verantwortlichen für die Pfefferspray-Attacke auf Flüchtlinge im Bezirk Neunkirchen ausgeforscht. Der 34-jährige Däne ist ein vorbestrafter Rechtsradikaler. Die Cobra verhaftete ihn am Wochenende in seiner Wohnung unweit des Tatortes. "Er wurde von uns eindeutig identifiziert", erklärt der Flüchtlingsbetreuer Norbert Mang, der bei dem Angriff ebenfalls verletzt wurde.

In Vorarlberg wurden in der Nacht auf Sonntag zum wiederholten Mal Gräber mit ausländerfeindlichen Parolen beschmiert. Der jüdische Friedhof in Hohenems und der islamische in Altach (Bezirk Feldkirch) sind geschändet worden. Bereits Anfang Oktober wurden in Hohenems Gebäude mit fremdenfeindlichen Parolen beschmiert. Die Polizei geht von denselben Tätern aus.

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