Die Geheimwaffen gegen Kriminelle

Kriminelle werden immer öfter mit neuen Technologien gejagt.
Im Kampf gegen Diebe stehen Ortungsmodule, Mikrochips und künstliche DNA hoch im Kurs.

Es ist ein ständiges Wettrüsten zwischen Gut und Böse. Im Kampf gegen Einbrecher und andere Kriminelle kommen immer öfter moderne Technologien zum Einsatz. Die Palette reicht von versteckten Mikrochips im Lack teurer Fahrzeuge, über Ortungsmodule in Navigationsgeräten bis hin zum neuesten Trend auf dem Abwehrmarkt gegen Kriminelle: Die Geheimwaffe, deren Einsatz in Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern noch in den Kinderschuhen steckt, nennt sich künstliche DNA-Markierung.

Die Geheimwaffen gegen Kriminelle
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Die ÖBB waren diesbezüglich Vorreiter. Nachdem Kupferkabeldiebe den Bundesbahnen in den vergangenen Jahren einen Millionenschaden zugefügt haben, hat man begonnen, die Kupferkabel an den neuralgischen Strecken im großen Stil zu markieren. "Dem Metall wird mit Mikropunkten, die eine künstliche DNA sowie einen Code beinhalten, eine forensische Unterschrift verpasst. Der Code ist in einer Datenbank gespeichert und lässt sich auch Jahre später immer noch auslesen und einem Tatort zuordnen", erklärt Patrick Irsigler vom Wiener Neustädter Codierungs-Spezialisten "Uhl-Security", der auch die Markierungen für die ÖBB durchgeführt hat.
Die Geheimwaffen gegen Kriminelle
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Seit Kurzem hat auch die Bauwirtschaft die DNA-Wunderwaffe für sich entdeckt. Baufirmen beklagen immer öfter den Diebstahl von Bau-, Verkehrs- und Hinweisschildern, die sich ebenso leicht mit einem DNA-Spray markieren lassen. "Unter UV-Licht wird die Markierung sichtbar", so Irsigler.

Hightech

"Leider ist jede neue Technologie so schnelllebig, dass es nie lange dauert, bis die Kriminellen etwas dagegen finden", erklärt Chefinspektor Gerhard Walli vom nö. Landeskriminalamt. Der Kriminalist kennt einige Beispiele des gegenseitigen Wettrüstens zwischen Exekutive und Kriminellen. Seitdem Autohersteller GPS-Ortungsgeräte und SIM-Karten zum Aufstöbern gestohlener Fahrzeuge in ihre Wagen einbauen, setzen die Autodiebe sogenannte "GPS-Jammer" ein. "Das sind gut funktionierende Störsender, die man ganz leicht und um wenig Geld im Internet bestellen kann", schildert Walli.

Künstliche DNA dient auch in ganz anderen Fällen als neue technische Waffe gegen Kriminelle. Im vergangenen Jahr kam nach einer Reihe von Raubüberfällen erstmals eine DNA-Dusche zum Einsatz.

2012 wurde eine Tankstelle in Wiener Neustadt, NÖ, von zwei Männern überfallen und eine Angestellte mit Waffen bedroht. Der Schock saß so tief, dass sich der Tankstellenpächter für die Sicherheit seiner Mitarbeiter etwas einfallen ließ. Beim Ein- und Ausgang der Tankstelle wurde die aus England stammende Erfindung installiert. "Die DNA-Dusche funktioniert so, dass im Falle eines Überfalles der Täter beim Verlassen der Tankstelle mit einem fast unsichtbaren DNA-Sprühregen markiert wird", so Patrick Irsigler von "Uhl-Security". Der Code ist selbst lange nach der Tat auf Haut und Kleidung nachweisbar und ein erdrückender Beweis.

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