Bürgermeister von Lech vor Wiederwahl

Ludwig Muxel steht weiterhin der Wintersportgemeinde Lech als Bürgermeister vor.
Hochspannung dagegen im Rennen um Hohenems.

Die umstrittenen Widmungen für Ferienwohnungen – unter anderem für jene von Formel-1-Star Sebastian Vettel - haben den Bürgermeister des Nobelskiorts Lech zuletzt massiv unter Druck gebracht. Umso erleichterter zeigte sich Ludwig Muxel am Sonntagabend. Auf 505 der 931 abgegebenen Stimmzettel schien der Name des Langzeit-Ortschefs auf. In Lech gilt das Mehrheitswahlrecht, bei dem Gemeindebürger die Namen jedes Einheimischen auf ein leeres Blatt schreiben können, den sie in der Gemeindevertretung sehen möchten.

Diese wird künftig aus 18 Personen bestehen, die aus ihren Reihen den Bürgermeister wählen. Ein Gegenkandidat für Muxel ist nicht in Sicht. Im Mangel an Alternativen ortet der Hotelier Thomas Eggler einen Grund für das starke Abschneiden von Muxel. "Das Votum für den Bürgermeister war erstaunlich stark. Viele Leute haben sich wohl gedacht: Wir haben nur einen, der den Bürgermeister machen will. Den müssen wir wählen." Eggler ist einer von neun Mandataren, die kurz vor der Wahl ihren Rückzug aus der Gemeindevertretung erklärt hatten – die meisten aus Protest gegen Muxel.

Antisemitismus-Debatte

Hochspannung ist indes in Hohenems garantiert, einer von drei Vorarlberger Gemeinden in der es am 29. März eine Stichwahl um den Bürgermeistersessel geben wird. Vorarlbergs FPÖ-Chef Dieter Egger erreichte in seiner Heimatgemeinde im ersten Wahlgang 45,33 Prozent. Amtsinhaber Richard Amann (ÖVP) lag mit 35,03 Prozent deutlich hinter dem blauen Herausforderer. Sollte Egger gewinnen, dürfte das über Vorarlberg hinaus Wellen schlagen. Er hatte den Leiter des Jüdischen Museums von Hohenems 2009 als "Exil-Juden" bezeichnet.

Öffentlich entschuldigt hat sich Egger dafür bis heute noch nicht. Im laufenden Wahlkampf legte er viel mehr nach. Für Loewy müsse klar sein, dass die Entscheidungen im Rathaus getroffen werden und nicht im Jüdischen Viertel.

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