Angebot stimmt Ärzte friedlich

Ab 1. Jänner arbeiten Spitalsärzte nur noch 48 Stunden. Die Gehaltsstreits sollten bis dahin gelöst sein
Die Aussicht auf 18 Prozent mehr Grundgehalt dürfte reibungslosen Übergang sichern.

Auf einmal scheint alles so einfach: 13,5 Millionen Euro will Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) aus den maroden Landesfinanzen lockermachen, die Grundgehälter aller Spitalsärzte der Landeskliniken (SALK) werden um 18 Prozent erhöht und der bisher größte Streitpunkt, das neue Gehaltssystem für Übertrittswillige, wird zum Neujahrsvorsatz. Für die Ärzteschaft wurde mit der Anhebung der Grundgehälter endlich eine ihrer wichtigsten Forderungen erfüllt. Mit Jubel hält sich Otto Straßl, Vertreter des Mittelbaus, aber noch zurück. "Die Verhandler haben sich geeinigt, ob die Ärzte mit dem neuen Angebot zufrieden sind, werden wir erst sehen", sagt er. Am Montagnachmittag findet im Hörsaal des Salzburger Landeskrankenhauses eine Versammlung der Spitalsärzte statt, die Abstimmung soll Mitte Jänner schriftlich erfolgen.

Salzburg ist damit als erstem Bundesland eine Einigung im Gehaltsstreit gelungen. Noch zu Beginn der Woche waren die Fronten verhärtet. Ärzte drohten mit Leistungseinbußen, wenn ab 1. Jänner die gesetzliche Arbeitszeitverkürzung wirksam wird. Um die Versorgung im neuen Jahr müssen die Patienten nun nicht mehr bangen. "Die Verhandlungen sind zuletzt positiv gelaufen. Ich bin mir sicher, dass viele Ärzte vorerst freiwillig mehr Stunden arbeiten, damit der Übergang auf ein neues System fließend gelingt", ist Straßl optimistisch.

Andere Bundesländer

Kärntens Spitalsärzte fiebern auf einen neuen Verhandlungstermin hin. Das 13,5-Millionen-Euro-Angebot von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) steht, wie das Geld verteilt wird, ist jetzt eine Rechenaufgabe für den Spitalsbetreiber KABEG.

In Oberösterreich blitzten die Mediziner zuletzt mit ihren Gehaltsvorstellungen ab. 1000 Euro mehr für alle ist Landeshauptmann Josef Pühringer zu viel. In Tirol wird die Zeit knapp: Kommt es bis 31. Dezember zu keiner Lösung, ist mit Personalengpässen zu rechnen.

Im Wiener AKH wird erst im Jänner wieder verhandelt, nachdem die letzte Runde am Freitag, wie berichtet, gescheitert ist. Die Ärztevertreter fordern – wie in Salzburg – eine Erhöhung aller Grundgehälter.

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