Oberösterreich will monatlich 1000 Unterkünfte schaffen

Oberösterreich will die Asylquartier-Situation in den Griff bekommen.
Die Kriterien für angemessene Quartiere sollen aufgeweicht werden.

Da Oberösterreich seine Quote für die Unterbringung von Asylwerbern nicht erfüllt, hat Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) heute eine Masterplan für die Schaffung neuer Unterkünfte präsentiert. Derweil fehlen im Bundesland noch 900 Plätze. Zusätzlich soll mit dem Masterplan sichergestellt werden, monatlich weitere 1.000 Plätze zu schaffen, um für weiter ankommenden Flüchtlinge Platz zu haben. Die Grundidee des Masterplans: Die Kriterien für die Vergabe von Quartieren sollen aufgeweicht werden.

Abgelegene Unterkünfte und Shuttledienst

Bisher dominiert in Oberösterreich die Struktur von Kleinquartieren bei der Landesgrundversorgung. Maximal 50 Plätze galt bisher als Norm. Laut dem neuen Masterplan soll die Quartiersgröße nun auf bis zu 100 Personen ausgeweitet werden. Auch abgelegene Unterkünfte, die wegen ihrer Lage bisher vom Land abgelehnt wurden, kommen jetzt infrage. "Als flankierende Maßnahme ist aber die Einführung von Shuttlediensten in die Städte geplant", erklärte Anschober. Außerdem will er jetzt verstärkt mobile Unterkünfte aufstellen lassen. Auch leer stehende Büros und Gewerbebetriebe seien eine Option. Außerdem appelliert er an die Privaten, Obdach zu gewähren. Hier wurde bereits Ende des Vorjahres die Plattform "ZusammenHelfen in OÖ" ins Leben gerufen.

FPÖ lehnt Masterplan ab

Noch ist der Masterplan nicht beschlossen. Bisher habe Anschober lediglich mit Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) den Leitfaden besprochen. Die FPÖ hat bereits Ablehnung signalisiert. Ihr Klubobmann Herwig Mahr teilte in einer Presseaussendung mit: "Nicht die Unterbringung von weiteren tausenden Fremden, sondern die Gewährleistung der Sicherheit unserer Bürger muss uns jetzt beschäftigen." Aktuell sind in OÖ 13.000 Personen in der Grundversorgung.

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