Vom Präsident zum Donaufürst

20.03.2013, Linz, Bild zeigt Friedrich Bernhofer (ÖVP), Foto Alfred Reiter
Die Belebung der Donauregion geht wesentlich auf Friedrich Bernhofer zurück.

Wer Friedrich Bernhofer kennt, kann es sich nicht wirklich vorstellen, dass er in Pension geht. Er ist ein Politiker durch und durch, das Gestalten ist seine Leidenschaft.Der Engelhartszeller, der am 19. Juni seinen 62. Geburtstag feiert, legt bei der Landtagssitzung am 18. April seine Funktion als Erster Landtagspräsident zurück und macht den Platz frei für Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl.

Pühringer & Hiesl

Begonnen hat er seine politische Laufbahn in der Jungen ÖVP. 1973 gründete er die Ortsgruppe Engelhartszell, kurz vor der Landtagswahl, bei der Erwin Wenzl das erste und letzte Mal als Landeshauptmann und im Zeichen des Löwen antrat. Bernhofer engagierte sich ziemlich zeitgleich mit Josef Pühringer und Franz Hiesl. In der Jugendorganisation haben sie sich ihre ersten Sporen verdient, gemeinsam sind sie aufgestiegen in die höchsten Ämter des Landes.

Bernhofer ist kein Typ, der in der Pension an der Donau spazieren geht, die Hände in den Hosentaschen. Er konzentriert sich auf die ehrenamtliche Funktion des Obmanns der Werbegemeinschaft Donau, einem Zusammenschluss der 42 Gemeinden an der Donau. Sogar Passau und Linz sind dabei. „Ich habe die Werbegemeinschaft 1991 gemeinsam mit Sigl gegründet, um die Donau als Marke zu bewerben.“ Das hat den beiden von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl den Spitznamen „Donaufürst“ eingetragen. Mit dem beginnenden Radboom vor 25 bis 30 Jahre wurde der Donautourismus neu aufgestellt.

Heute sind auf dem Donauradweg zwischen Passau und Hainburg jährlich 650.000 Radler unterwegs, 50.000 fahren die gesamte Strecke. „Damit ist der Donauradweg nach dem Elberadweg der zweitbeliebteste Radweg Europas“, zitiert Bernhofer den Autofahrerclub ADAC.

Vom Präsident zum Donaufürst
20.03.2013, Linz, Bild zeigt Friedrich Bernhofer (ÖVP), Foto Alfred Reiter
Neben dem Radtourismus boomt auch die Kabinenschifffahrt. Im vergangenen Jahr waren 250.000 Gäste auf 145 Kabinenschiffen unterwegs. Heuer wird die neue Rekordzahl von 166 Schiffen erreicht. Die Donau habe bei den Flusskreuzfahrten unglaublich aufgeholt, so Bernhofer. Auf der internationalen Reisemesse ITB in Berlin seien die Kreuzfahrten inzwischen in einer eigenen Halle untergebracht.

Bei den Flusskreuzfahrten seien der Nil, der Rhein und die Donau der Renner. „Diese Werbemaßnahmen könnten wir uns als Werbegemeinschaft nie leisten. Sie kommen der gesamten Donau zugute.“ Die Hälfte der Kabinenschiffe macht in Linz bis zu vier Tage Halt, die Passagiere unternehmen Tagesausflüge.
Neben der Kabinenschifffahrt gebe es noch die Ausflugsschiffe. Hier seien zwischen Passau und Grein allein 500.000 Gäste jährlich unterwegs.

Mit der Konzeption des Donausteigs ist eine weitere Tourismusbelebung gelungen. Er ist ein Weitwanderweg von 450 km Länge an beiden Ufern, es können aber auch nur die Einzelstrecken in den jeweiligen Gemeinden gegangen werden. Diese werden besonders von den Einheimischen angenommen.

Mit NÖ und Wien

Bernhofer ist nicht nur Obmann der Werbegemeinschaft Donau OÖ, sondern auch Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Donau Österreich, in die auch die Bundesländer NÖ und Wien eingebunden sind. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat die Donau ins österreichische Tourismuskonzept hineingeschrieben, was in Salzburg und Tirol nicht auf große Gegenliebe stieß.

Neben seinem Engagement für die Donau will sich Bernhofer keine Parteifunktionen mehr aufhalsen. Er konzentriert sich lieber auf seine Position als Obmann und Sänger der Liedertafel Engelhartszell, auf den Obmann des Sozialvereins St. Bernhard und den Obmann des Kulturvereins „Kultur an der Donau“.

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